Nadelöhr Drackensteiner Hang Foto: dpa

Das Land kann den auf Eis gelegten sechsspurigen Ausbau des Albaufstiegs weiterplanen. Das hat das Bundesverkehrsministerium am Dienstag bestätigt. Eine Pkw-Maut zur Finanzierung ist aber wohl vom Tisch.

Berlin/Stuttgart - Zweieinhalb Jahre Planung, sechs Jahre Bauzeit, 2024 Verkehrsfreigabe – so lautet der Zeitplan von Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) für eines der drängendsten Straßenbauprojekte des Landes. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) und sein baden-württembergischer Kollege sind sich einig in der Einschätzung, dass der Ausbau der maroden Strecke keinen Aufschub mehr duldet. „Es war eine einvernehmliche Entscheidung von Bund und Land, das Verfahren der Planfeststellung wiederaufzunehmen“, sagte ein Sprecher Dobrindts. Winfried Hermann hofft auf einen Baubeginn im Jahr 2018.

Eine gesonderte Autobahngebühr zur Finanzierung des Projekts soll es wohl nicht geben. „Die Vorbehalte gegen eine Pkw-Maut sind bekannt“, so der Sprecher des Bundesverkehrsministers. Für weitere Aussagen über die Art der Finanzierung sei es jedoch zu früh, auf Arbeitsebene werde aber bereits über verschiedene Modelle beraten.

Seit 2006 steckt die Planung für den sechsspurigen Ausbau der A 8 am Albaufstieg im Kreis Göppingen in der Warteschleife. Bund und Land waren mit der Suche nach einem privaten Geldgeber für die damals genannten 700 Millionen Euro Kosten gescheitert. Hermann schätzt die Baukosten für zwei zweiröhrige Tunnel und zwei Brückenbauwerke auf mindestens 500 Millionen Euro.

Laut dem Landesverkehrsminister gibt es keine Alternative zu einem raschen Ausbau. Er habe schon lange darauf gedrängt, da die A 8 im Bereich des Albaufstiegs „gerade noch knapp in der Lage ist, den Verkehr zu bewältigen“. Rund 60 000 Fahrzeuge passieren täglich den 12,1 Kilometer langen, 80 Jahre alten Autobahnabschnitt zwischen Mühlhausen und Hohenstadt auf der Schwäbischen Alb.