Germanwings bekommt den Pilotenstreik voll ab. Foto: dpa

Erst die Lokführer, jetzt ziehen die Piloten wieder gleich: Am Donnerstag soll die Lufthansa-Tochter Germanwings bestreikt werden. Das trifft besonders auch den Stuttgarter Flughafen.

Frankfurt/Main - Kurz nach den Lokführern wollen am Donnerstag die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings die Arbeit niederlegen. Reisende der Lufthansa-Tochter Germanwings müssen auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Im Streit um die Übergangsrente wollen die Piloten am Donnerstag ab 12 Uhr bis Mitternacht deutschlandweit streiken. Das kündigte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) am Mittwoch in Frankfurt an.

„Der Stuttgarter Flughafen wird mit Sicherheit betroffen sein“, sagte ein Sprecher. „Wir wissen nur noch nicht wie.“ Im betreffenden Zeitraum gibt es dort 35 An- und 29 Abflüge der Fluglinie. Zunächst war aber offen, welche Verbindungen tatsächlich bestreikt werden.

Bedauerlicherweise habe Lufthansa alle Kompromissvorschläge der VC nicht aufgegriffen und mauere weiter, erklärte die Gewerkschaft: „Deswegen müssen sich die Kunden in der nächsten Zeit auf weitere Streiks einstellen“. Zuletzt hatten die Piloten bei Germanwings Ende August für sechs Stunden gestreikt. 116 Flüge fielen aus.

Warnstreiks seit April

Insgesamt hat Cockpit seit April in sechs Streikwellen mehr als 4300 Flüge mit rund 500.000 betroffenen Passagieren ausfallen lassen.

Im Tarifstreit geht es um die künftigen Übergangsrenten für 5400 Piloten und Co-Piloten der Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa-Cargo und Germanwings. Die Lufthansa hat die bisherigen Regeln zum Jahresende 2013 gekündigt. Sie will erreichen, dass die Piloten frühestens mit 60 (bislang 55) Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Zudem soll das durchschnittlich zu erreichende Austrittsalter von 58 auf 61 Jahre angehoben werden. Dazu wurden komplexe Übergangsregeln angeboten.

Zuletzt hatten die Piloten die Frachttochter Lufthansa Cargo bestreikt. Der zweitägige Ausstand vergangene Woche hatte nach Angaben der Lufthansa aber nur minimale Auswirkungen. Die Pilotengewerkschaft hatte daraufhin angekündigt „ein deutlicheres Zeichen setzen“ zu wollen.

Deutlich härter als der Ausstand bei Cargo trafen die größte europäische Fluggesellschaft, die Arbeitsniederlegungen davor. Allein für den dreitägigen Vollstreik zum Auftakt im April hatte die Lufthansa von einem Verlust in Höhe von rund 60 Millionen Euro berichtet.