Bürgermeister Benedikt Paulowitsch (links) lässt sich die Anlage auf dem Kinderhausdach erklären. Foto: Gemeinde Kernen/Baumann

Die Gemeinde Kernen lässt auf dem Kinderhaus Pezzettino und dem Bürgerhaus Photovoltaik installieren und hofft auf eine CO2-Einsparung von rund 80 Tonnen pro Jahr.

Die Gemeinde Kernen macht einen weiteren großen Schritt in Richtung Klimaneutralität, berichtet die Gemeinde im Zusammenhang mit der neu installierten Photovoltaikanlage auf dem Kinderhaus Pezzettino in Rommelshausen. Mit der Installation von Solaranlagen auf dem Kinderhaus und zudem auf dem Bürgerhaus neben dem Rathaus in Rommelshausen werde nicht nur der CO₂-Ausstoß erheblich reduziert, berichtet Kernens Pressesprecher Sascha Baumann. Zugleich werde auch der kommunale Haushalt entlastet. Hier lasse sich erkennen, wie „diese Projekte die Gemeinde nachhaltig transformieren“.

Kernen will 2035 klimaneutral sein

Hintergrund ist unter anderem auch die Zielsetzung, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Diesem Ziel hatte sich die Gemeinde Kernen bereits vor drei Jahren verpflichtet. Unter anderem wurde mit den Nachbarkommunen Weinstadt und Remshalden inzwischen eine gemeinsame interkommunale Geschäftsstelle mit neu geschaffenen Stellen für einen Klimaschutzbeauftragten und weitere Klimaschutzmanager geschaffen.

Die Photovoltaik-Projekte für das Kinderhaus Pezzettino in der Blumenstraße und das Bürgerhaus Kernen seien nun zwei bedeutende Schritte in Richtung einer klimaneutralen Gemeinde, teilt die Kommune mit. Beide Projekte werden in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Energieversorger Remstalwerk umgesetzt und verfolgen das Ziel, die Energieversorgung der kommunalen Gebäude nachhaltiger zu gestalten und vor allem auch den CO₂-Ausstoß deutlich zu reduzieren.

Jahresproduktion: 92 000 Kilowattstunden

Das Projekt am Kinderhaus Pezzettino ist momentan kurz vor der Fertigstellung. Die PV-Module sind montiert, und es sind nur noch wenige Abschlussarbeiten zu erledigen. Dieser Tage hat Kernens Bürgermeister Benedikt Paulowitsch die Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kindertagesstätte in der Brunnenstraße besichtigt und sich die Funktionsprinzipien und Leistungsfähigkeit erläutern lassen. Die Solaranlage hat eine Leistung von 96 Kilowatt-Peak (kWp) und ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Sie wird voraussichtlich jährlich rund 92 000 Kilowattstunden (kWh) Strom produzieren, was laut der Rechnung der Kommune einer CO₂-Einsparung von etwa 35 bis 40 Tonnen pro Jahr entspricht.

Für das Bürgerhaus in Rommelshausen ist die Inbetriebnahme für das vierte Quartal 2024 geplant. Hier wird eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 99 kWp installiert, ebenfalls in Ost-West-Ausrichtung. Die erwartete jährliche Stromproduktion beträgt hier rund 98 000 kWh, wodurch eine CO₂-Ersparnis von etwa 37 bis 42 Tonnen pro Jahr erhofft wird.

Beide Projekte werden laut Pressemitteilung über ein Mietmodell mit dem Remstalwerk finanziert. Dabei übernimmt das Remstalwerk die Planung, Finanzierung und Installation der Anlagen. Die Gemeinde zahlt über 20 Jahre hinweg eine Miete, die auch Wartung und Betriebskosten abdeckt. Nach Ablauf dieser Zeit gehen die Anlagen in den Besitz der Gemeinde über, was dann auch eine langfristige Nutzung ermöglicht.

Diese Maßnahmen trügen, so die Erläuterung seitens der Kernener Verwaltung, nicht nur zur Reduzierung von CO₂-Emissionen bei. Die Sonnenstromproduktion entlaste zugleich auch noch den kommunalen Haushalt, „da auf diese Weise hohe Investitionskosten vermieden werden“.