Mit einer PV-Anlage auf dem Bauhof baut die Stadt Nürtingen ihre Solarstrategie weiter auf. 21 Objekte werden nachgerüstet.
Eine rund 3,5 Meter hohe Solaranlage auf dem Bauhof der Stadt Nürtingen wird künftig rund 115 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Sie wurde über den Parkplätzen für die Mitarbeiter installiert. Wie viele andere Kommunen im Landkreis Esslingen verfolgt auch die Stadt Nürtingen eine umfassende Strategie für die Gewinnung von Solarenergie.
Der Stromverbrauch für einen Vier-Personen-Haushalt beträgt nach Angaben des gemeinnützigen Beratungsunternehmens „co2online“ durchschnittlich zwischen 2600 und 4800 Kilowattstunden (kWh). Mit dem Solarprojekt will die Stadt die Treibhausgasemissionen weiter reduzieren und so zum Klimaschutz beitragen. Die Bauhof-Anlage liefert nicht nur Strom. An heißen Tagen spendet das Dach auch Schatten und dient als Hitzeschutz für die Mitarbeitenden. Das Thema gewinnt in Zeiten der Klimaanpassung an Bedeutung.
Um die Dächer der Städtischen Gebäude Schritt für Schritt mit Solarenergie zu versorgen, hat Nürtingen eine Photovoltaik-Strategie erstellt. Darin sind 21 Objekte aufgelistet, auf denen eine PV-Anlage möglich ist und die den höchsten Ertrag versprechen. Auf den Dächern des Hölderlin-Gymnasiums, der Ersbergschule und der Anna-Haag-Schule sind bereits Anlagen installiert worden. Die Anlage auf dem Bauhof ist nun fertig und kann in Betrieb gehen.
Die wirtschaftlichen Vorteile liegen für Clint Metzger, den Sprecher der Stadt Nürtingen, auf der Hand. „Eine Anlage amortisiert sich bereits nach wenigen Jahren.“ Die Kosten von rund 300 000 Euro, die für die Bauhof-Anlage anfallen, sollen nach elf Jahren erwirtschaftet sein. Der Strom wird nicht ins Netz eingespeist, sondern direkt vom Bauhof und der benachbarten Kläranlage abgenommen.
Solarenergie spart der Stadt Stromkosten
Somit werden geschätzte Stromkosten in Höhe von knapp 25 000 Euro pro Jahr eingespart. „Damit reduzieren wir die Abhängigkeit vom Strompreis“, sagt Clint Metzger. Langfristig spart die Stadt nicht nur Stromkosten. Da der aus Sonnenenergie gewonnene Strom in unmittelbarer Nähe verbraucht wird, entfallen Transport- und Speicherverluste.
Die nächsten kleineren Solaranlagen sind bereits geplant. Darunter befinden sich Objekte an der Grundschule Raidwangen, am Kindergarten Enzenhardt sowie bei der Freiwilligen Feuerwehr in Reudern.