Die Polizeichefin von Phoenix, Jeri L. Williams, gibt am 08.05.2017 in Phoenix, USA, eine Pressekonferenz, um über die Festnahme eines mutmaßlichen Neunfachmörders zu informieren. Foto: AP

Der 23-jährige Tatverdächtige soll innerhalb eines Jahres zwölf Angriffe mit Schusswaffen verübt und dabei neun Morde begangen haben. Das Motiv ist bislang unklar.

Washington - Ein Jahr lang sorgte ein mysteriöser Serienmörder in den Straßen der Millionenstadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona für Angst und Schrecken - nun hat die Polizei den mutmaßlichen Täter identifiziert. Dem 23-jährigen Aaron Juan Saucedo werden neun Morde angelastet, wie die Ermittler am Montag (Ortszeit) mitteilten.

Wegen eines Mordes befindet sich der Mann den Angaben zufolge bereits seit mehreren Wochen in Haft. Seither konkretisierten sich nach Angaben der örtlichen Polizeichefin Jerri Williams die Hinweise, dass er auch für die übrigen Taten verantwortlich ist. Der als „Straßen-Serienmörder“ bezeichnete Täter schoss nach ihren Angaben zumindest in einem Teil der Fälle von einem Wagen aus auf seine Opfer. Diese wurden offenbar willkürlich ausgewählt.

Der Schütze feuerte laut Williams im Zeitraum zwischen August 2015 und Juli 2016 auf Menschen, die durch die Straßen liefen, die vor ihren Häusern oder Autos standen, und in mindestens einem Fall auch in ein Haus hinein. Über seine Motive herrscht Unklarheit. Zu den Opfern gehörten eine 33-jährige Frau und deren zwölfjährige Tochter, die vor ihrem Haus erschossen wurden. Auch eine 31-jährige Freundin wurde bei diesem Angriff getötet.

Verdächtiger wird wegen 27 Straftaten beschuldigt

Ein 61-jähriger Mann wurde bei seinem Auto erschossen, ein 22-Jähriger tödlich von einer Kugel getroffen, als er die Straße entlang lief. Insgesamt wird Saucedo nach Angaben der Polizeichefin für zwölf Angriffe mit einer Schusswaffe verantwortlich gemacht. In manchen Fällen kamen seine ausgewählten Opfer verletzt oder unversehrt davon. Saucedo wurde wegen insgesamt 27 Straftaten formell beschuldigt. Identifiziert wurde er laut Williams unter anderem aufgrund von Zeugenaussagen, Aufnahmen von Überwachungskameras und ballistischen Untersuchungen.

Bürgermeister Greg Stanton dankte den Bürgern der Stadt für ihre Mitarbeit bei der Fahndung. Insgesamt seien 3300 anonyme Hinweise aus der Bevölkerung zu der Mordserie eingegangen. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass Saucedo noch mit weiteren Gewalttaten in Verbindung gebracht werden könnte.