Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg wurde am Dienstag abgeschaltet. (Archivbild) Foto: dpa/Uli Deck

Am Dienstagabend ist das vorletzte im Südwesten noch laufende Atomkraftwerk vom Netz gegangen. Gegen 18.55 Uhr wurde Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg abgeschaltet.

Philippsburg - In Baden-Württemberg ist am Dienstagabend das vorletzte im Südwesten noch laufende Atomkraftwerk vom Netz gegangen. Wie die Betreiberin EnBW mitteilte, wurde Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg bei Karlsruhe wie geplant gegen 18.55 Uhr abgeschaltet. Im Rahmen des Atomausstiegs war festgeschrieben worden, dass der Meiler spätestens bis Jahresende stillgelegt sein muss. Damit läuft im Südwesten nur noch Neckarwestheim 2 im Kreis Heilbronn. Dieser Meiler darf noch bis Ende 2022 Strom produzieren.

Philippsburg 2 sei ohne Zwischenfälle heruntergefahren worden, so die EnBW. „Der Abschaltvorgang lief technisch wie geplant und ohne Besonderheiten.“ Der Prozess der Abschaltung an sich ist laut EnBW ein Standardverfahren und läuft genauso ab, wie bei den Abschaltungen, die in der Vergangenheit für die jährlichen Revisionen nötig waren. Diesmal aber ist es für immer. Der Meiler hatte ein Sechstel des Strombedarfs in Baden-Württemberg abgedeckt und etwa zwei Drittel des Strombedarfs der privaten Haushalte.

Nach EnBW-Angaben soll 2020 bereits mit dem Rückbau begonnen werden. Die bereits stillgelegten Reaktoren - Obrigheim, Philippsburg 1 und Neckarwestheim 1 - werden schon seit Jahren zurückgebaut.

Die Bundesregierung hatte den beschleunigten Atomausstieg nach der Erdbebenkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011 beschlossen. Demnach sollen bis Ende 2022 alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sein.