Auf den Philippinen hat eine Explosion mehrere Tote gefordert. Foto: EPA

Ein Dutzend Menschen lässt bei einer Explosion auf einem Nachtmarkt in Davao sein Leben. War es ein Anschlag? Die Behörden haben noch keine konkrete Spur, was hinter der Detonation in der Heimatstadt von Präsident Duterte steckt.

Davao - Bei einer Explosion auf einem Nachtmarkt in der Heimatstadt des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte sind zwölf Menschen getötet worden. Mindestens 24 weitere zogen sich Verletzungen zu, wie die Behörden in der Millionenstadt Davao mitteilten.

Was die Detonation am späten Freitagabend (Ortszeit) ausgelöst habe, sei bislang nicht bekannt, sagte der regionale Militärkommandeur Rey Leonardo Guerrero. Ob es sich um einen Anschlag handelte, ist ebenfalls noch unklar.

Der Polizei zufolge ereignete sich die Explosion in einem Bereich des Marktes, in dem Massagen angeboten werden. Der Teil der Anlage wurde abgesperrt, während Ermittler und Bombenexperten das Gelände untersuchten.

Der zuständige Polizeichef Manuel Gaerlan sagte, Augenzeugen hätten widersprüchliche Angaben darüber gegeben, was geschehen sei. Einige hätten von einem explodierten Gasbehälter gesprochen, andere von einem möglichen Sprengsatz.

Duterte war lange Zeit Bürgermeister von Davao gewesen

Duterte war lange Zeit Bürgermeister von Davao gewesen. Im Mai wurde er zum Präsidenten der Philippinen gewählt. Zum Zeitpunkt der Explosion soll er in der Stadt gewesen sein. Er äußerte sich zunächst nicht zu dem Zwischenfall.

Dutertes Sprecher Ernesto Abella mahnte die Bevölkerung allerdings dazu, wachsam zu sein. „Während bislang niemand die Verantwortung übernommen hat, ist es das Beste, wenn das Volk von unbekümmerten Spekulationen absieht und belebte Plätze meidet“, sagte er. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung, aber dennoch sei es ratsam, vorsichtig zu sein.

Das philippinische Militär befindet sich zurzeit in Alarmbereitschaft, weil in der südlichen Provinz Sulu eine Offensive gegen die Extremistengruppe Abu Sayyaf läuft. Auch Davao liegt im Süden der Philippinen. Die Hauptstadt Manila ist fast 1000 Kilometer entfernt.

Der Kampf gegen Abu Sayyaf hat abermals an Intensität zugenommen, seit die Extremisten in der vergangenen Woche einen entführten jungen Dorfbewohner geköpft haben. Die Gruppe drohte mit einem Angriff, nachdem nach Militärangaben 30 Aufständische im Zuge der Offensive getötet worden waren.