Bei Europas führendem Pharmahändler Celesio ist nach der Gewinnwarnung vom Juni nun das genauere Ausmaß der Belastung ersichtlich. Foto: AP

Bei Europas führendem Pharmahändler Celesio ist nun das Ausmaß der Belastung ersichtlich.

Stuttgart - Bei Europas führendem Pharmahändler Celesio ist nach der Gewinnwarnung vom Juni nun das genauere Ausmaß der Belastung ersichtlich. 116,3 Millionen Euro müssen abgeschrieben werden, wie das Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Internationale Bilanzvorschriften hatten Celesio eine Überprüfung der Bücher beschert. Nun peilt der Großhändler für 2011 nun nur noch sein Minimalziel an. Als Grund der Wertberichtigungen in dreistelliger Millionenhöhe nannte Celesio den Druck staatlicher Sparmaßnahmen und ein generell unsicheres Marktumfeld in Europa mit erstarkender Konkurrenz. Ziel für das laufende Jahr sind Finanzvorstand Christian Holzherr zufolge jetzt 600 Millionen Euro operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA).

Das war zuvor das untere Ende der Messlatte. 2010 hatte Celesio ein EBITDA von 699,2 Millionen Euro erreicht. Im Einzelnen muss der im MDax notierte Arzneimittelgroßhändler 72 Millionen Euro auf die im Herbst 2010 komplett übernommene Tochter Pharmexx abschreiben. Sie vermittelt Außendienstmitarbeiter für die Pharmaindustrie - und soll eigentlich das Dienstleistungsgeschäft stärken. Das Großhandelsgeschäft in Dänemark wurde um 21 Millionen Euro nach unten wertberichtigt, das in Portugal um 23,3 Millionen Euro.