Die Grünen fordern die Europäische Kommission und die Bundesregierung auf, die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch den deutschen Pharmakonzern Bayer zu verhindern.
Berlin - Die Grünen fordern die Europäische Kommission und die Bundesregierung auf, die Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch den deutschen Pharmakonzern Bayer zu verhindern. „Eine Marktmacht-Konzentration solchen Ausmaßes ist eine existenzielle Bedrohung der bereits eingeschränkten Wettbewerbsstrukturen im europäischen Agrarmarkt“, heißt es in einem Brief der Grünen Europa-Parlamentsmitglieder Martin Häusling und Sven Giegold vom Dienstag an EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und den Präsidenten des Bundeskartellamts, Andreas Mundt.
Derzeit würden 95 Prozent des europäischen Gemüsesaatgut-Sektors von fünf Großunternehmen gesteuert, schreiben die Grünen-Politiker. „Durch den Kauf von Monsanto durch die Bayer AG wären es nur noch vier.“ Die Folgen wären eine eingeschränkte Saatgut- und Sortenvielfalt, steigende Abhängigkeit von wenigen Anbietern sowie steigende Preise. „Damit wächst Europas politische Verantwortung für den stetigen Rückgang der genetischen Vielfalt in der landwirtschaftlichen Kultur und Natur“, erklärten Häusling und Giegold. Dies widerspreche der Verpflichtung der EU, den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen.