23 Euro je Celesio-Aktie sind Investor Paul Singer zu wenig. Foto: dpa

Gelingt die Komplettübernahme von Celesio? Der Investor Paul Singer fordert einen höheren Preis vom US-Konzern McKesson, der den Pharmahändler schlucken will. Es könnte auch zur Aufspaltung kommen.

Gelingt die Komplettübernahme von Celesio? Der Investor Paul Singer fordert einen höheren Preis vom US-Konzern McKesson, der den Pharmahändler schlucken will. Es könnte auch zur Aufspaltung kommen.

Stuttgart/London - Der US-Investor Paul Singer verstärkt sein Störfeuer in der geplanten Übernahme des Stuttgarter Pharmahändlers Celesio. Singers Hedgefonds Elliott werde das Übernahmeangebot des US-Konzerns McKesson ablehnen, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag. Das Angebot bewerte Celesio zu niedrig und sei nicht im Sinne der Aktionäre. Eine Alternative zu der Übernahme könne der Verkauf von Celesios Großhandels- und Pharmageschäft an strategische Bieter sein.

Damit erhöht Elliott den Druck für die geplante Übernahme. McKesson will bis zum 9. Januar 75 Prozent der Celesio-Anteile einsammeln und bietet 23 Euro je Aktie. Das Gesamtvolumen des Deals beläuft sich inklusive des geplanten Rückkaufs von Wandelschuldverschreibungen auf 6,1 Milliarden Euro.

Doch McKesson hatte das Geschäft an die Bedingung geknüpft, tatsächlich mindestens drei Viertel der Celesio-Anteile angedient zu bekommen. Ohne eine Einwilligung Singers dürfte eine Übernahme damit kaum noch möglich sein.

Zwar hält McKesson inzwischen 50,01 Prozent, die der Mischkonzern Haniel abgegeben hat. Schwieriger wird es allerdings mit den übrigen Aktien. Denn Singer hatte sich in den vergangenen Wochen über direkt und indirekt gehaltene Anteile den Zugriff auf 25,16 Prozent an dem deutschen Pharmahändler gesichert.

Singer spekuliert auf höheres Gebot oder Abfindung

Singer ist bekannt dafür, sich mit seinem Hedgefonds bei Unternehmen einzukaufen, die vor einer Übernahme stehen. Er spekuliert dabei entweder auf ein höheres Gebot oder eine Abfindung. In Deutschland hat er dies zum Beispiel bei Kabel Deutschland getan, das jüngst vom britischen Vodafone-Konzern übernommen wurde.

Dass er nun bei Celesio ähnliche Ziele verfolgt, geht aus der Mitteilung klar hervor. Die Synergien aus dem Geschäft seien von McKesson zu niedrig angegeben, heißt es darin. Außerdem sei die Marktkapitalisierung der Amerikaner seit Bekanntwerden der Übernahmepläne deutlich gestiegen - das müsse ebenfalls im Angebot berücksichtigt werden. Als Alternative zu einem Verkauf sieht Elliott eine mögliche Aufspaltung. Auch als eigenständiges Unternehmen sei Celesio inzwischen auf dem Weg der Besserung.