Celesio-Zentrale in Stuttgart – der neue Eigner heißt McKesson Foto: dpa

Seit einem Jahr ist der Stuttgarter Pharmahändler Celesio teil des amerikanischen McKesson-Konzerns. Im abgelaufenen Jahr hat das Unternehmen leicht zugelegt.

Stuttgart - Das Pharma-Handelsunternehmen Celesio AG hat im abgelaufenen Jahr etwas mehr Umsatz eingefahren als im Vorjahr. Wie die in Stuttgart ansässige Firma auf Grundlage vorläufiger Zahlen mitteilte, seien die Erlöse im Geschäftsjahr 2014 um 4,2 Prozent auf gut 22, 3 Milliarden Euro angestiegen.

Grundlage waren anziehende Geschäfte im Großhandel von Medikamenten und Medizinprodukten in einigen wichtigen Märkten, etwa in Deutschland, aber auch in Großbritannien, Norwegen und Dänemark. Noch im letzten Herbst hatte Celesio von einer „weiterhin ungünstigen“ Lage in Brasilien, Frankreich oder Deutschland berichtet.

Im Januar 2014 hatte der US-Pharmariese McKesson Celesio nach einem monatelangen Übernahmepoker, an dem auch der US-Hedgefonds Elliott beteiligt war, übernommen. Im neu entstandenen Konzern soll Celesio besonders den europäischen Markt abdecken, während McKesson seine traditionellen Stärken im Amerika-Geschäft ausspielen soll.

Besonders der Pharmahandel in Deutschland gilt seit Jahren als extrem wettbewerbsintensiv. Mehrere große Handelshäuser wie die Essener Genossenschaft Noveda, Alliance Health Care aus Frankfurt oder Sanacorp teilen sich die Belieferung des Gesundheitssektors mit Medikamenten auf. Mit einem Umsatz von 21,7 Milliarden Euro war die Mannheimer Phoenix-Gruppe im Geschäftsjahr 2013/14 der größte deutsche Pharmahändler.

In den letzten Monaten hat der Preisdruck im Pharmahandel dem Vernehmen nach etwas nachgelassen. Von Phoenix verlautete Mitte Dezember, der Wettbewerbsdruck sei zwar weiterhin hoch, die Situation entspanne sich aber etwas.

Entsprechend haben sich zuletzt offenbar auch die Perspektiven für Celesio aufgehellt Der Umsatz im Apothekengeschäft, das Celesio als Consumer Solutions bezeichnet, stieg im Jahresverlauf um 5,5 Prozent auf knapp 3,7 Milliarden Euro. Der Umsatz im Geschäftsbereich Pharmacy Solutions – der Großhandel – stieg um vier Prozent auf gut 18,6 Milliarden Euro. Zum Jahresgewinn wird sich Celesio voraussichtlich am 17. März äußern. Im Geschäftsjahr 2013 verdienten die Stuttgarter operativ (Ebit) rund 407 Millionen Euro – ein Wert, der 2014 wohl nicht erreicht worden ist. Nach neun Monaten war der operative Gewinn der Stuttgarter drastisch eingebrochen. In der Folge senkte Celesio Ende Oktober seine Gewinnprognose – aufgrund von Kosten durch den Zusammenschluss mit McKesson sowie wegen des schwachen Brasilien-Geschäfts.

Für 2015 ist man aber optimistisch. „Durch den Zusammenschluss mit McKesson werden wir noch stärker“, sagte der Vorstandsvorsitzende von Celesio, Marc Owen laut Mitteilung am Donnerstag. Für unsere Kunden und Celesio bieten sich nun hervorragende Chancen. Man sei zuversichtlich, das Unternehmen „auf dem richtigen Kurs zu halten“.