Brian Tyler wird neuer Chef von Celesio. Foto: dpa

Marc Owen verabschiedet sich mit 57 Jahren in den Ruhestand.

Stuttgart - (agu). An der Spitze des Pharmahändlers Celesio kündigt sich ein Wechsel an. Der bisherige Chef des operativen Geschäfts, Brian Tyler, übernimmt zum 1. April den Vorstandsvorsitz von Mark Owen, wie Celesio am Montag in Stuttgart mitteilte. Owen war 2014 im Zuge der Übernahme durch den US-Konzern McKesson in den Vorstand berufen worden. Auch Tyler wurde vom Mutterkonzern nach Deutschland entsandt. Seit neun Monaten arbeitet er bei Celesio. Zuvor war er in verschiedenen Positionen bei McKesson – zuletzt für den nordamerikanischen Großhandel – zuständig.

Owen ist mit 57 Jahren noch recht jung für den Ruhestand. Aus dem Unternehmen heißt es, Owen habe sich dazu entschieden, künftig mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. „Er hat so eine steile Karriere hinter sich gebracht, dass er nun nur noch versuchen könnte, John Hammergren, den Vorstandsvorsitzenden von McKesson, zu beerben“, sagt ein Mitarbeiter des Pharmakonzerns. Dies sei aber aufgrund der persönlichen Verbundenheit der beiden Männer keine Option. „Als Hammergren vor 15 Jahren zu McKesson kam, hat er Owen ins Unternehmen geholt. Er gilt als sein Freund und Ziehvater“, heißt es bei Celesio.

Dementsprechend überschwänglich klingt auch Hammergrens Mitarbeiterbrief, der unserer Zeitung vorliegt: „Kaum ein Mensch hat in den vergangenen 15 Jahren mehr zum Erfolg unseres Unternehmens beigetragen als er“, schreibt er. Auch die Mitarbeiter bezeichnen Owen als einen „brillanten Strategen“. Die Übernahme von Celesio durch McKesson sei von ihm ersonnen und von Brian Tyler umgesetzt worden.

Celesio war 2014 vom US-Konzern McKesson übernommen worden. Weltweit arbeiten mehr als 38 000 Menschen für den Stuttgarter Pharmahändler. Zuletzt haben vom Staat verordnete Preissenkungen für Medikamente in Großbritannien und ein schwieriger Markt in Frankreich dem Unternehmen zugesetzt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im Geschäftsjahr 2015/2016 (31. März) um 3,1 Prozent auf 426,6 Millionen Euro.