Die Lichterkette am Samstagabend – am Sonntag und Montag soll sie wieder zu sehen sein. Foto: Riesterer

Am Nachthimmel ist derzeit abends ein seltsames Lichterspiel am Himmel zu sehen - zum Beispiel in Schramberg und Winnenden. Eine leuchtende Perlenkette erscheint und "wandert" in gerader Linie über den Himmel. 

Schramberg - Bei einem solchen Anblick hat sich mancher abendlicher Spaziergänger am Samstag doch mal kurz verwundert die Augen gerieben – doch woher kommt das seltsame Lichterschauspiel? In Schramberg und in Winnenden war es in den vergangenen Tagen beispielsweise zu sehen. Die Lichterkette hat einen ganz pragmatischen Ursprung – sie gehört zu einem Projekt für schnelleres Internet. Dahinter steckt wie so oft der reichste Mensch der Welt: Tesla-Chef und Paypal-Mitbegründer Elon Musk.

Es werden noch mehr

"Starlink" ist der Name des Projekts, in dessen Zuge Musks privates Raumfahrtunternehmen "SpaxeX" seit 2019 bereits mehr als 2000 Satelliten ins All geschossen hat. Meist sind es 50 bis 60 Exemplare pro Start – die auf der Internetseite des Unternehmens per Video nachgeschaut werden können –, die vor allem in den ersten Tagen nach dem Start noch nah beieinander fliegen und dadurch gut am Nachthimmel sichtbar sind. An den Anblick kann man sich derweil gewöhnen: So sollen im Rahmen des milliardenschweren Programms mehr als 12 000 Satelliten ins All geschossen werden – inzwischen ist von Plänen die Rede, dass es gar 30 000 Exemplare werden sollen.

Das von dem Unternehmen angegeben Ziel ist es, sowohl entlegene Gebiete als auch Ballungszentren mit schnellem und preiswertem Breitband-Internet zu versorgen.

Noch mal sichtbar

Dass es sich tatsächlich um "Starlink"-Satelliten handelt, hat derweil auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DRL) über den Twitter-Account DLR_next bestätigt: "Weil mehrfach gefragt wurde: Nach dem jüngsten Start sind circa 50 Starlink-Satelliten als helle Kette über Deutschland zu sehen", heißt es in dem Beitrag zu Sichtungen am Samstagabend. Dabei kündigt das DRL bereits den nächsten Überflug an und verweist auf die Internetseite www.findstarlink.com, auf der mit einer Eingabe des jeweiligen Wohnorts einfach nachverfolgt werden kann, ob und wann wieder Sichtungen zu erwarten sind.

Wer die Lichterkette bislang verpasst hat, bekommt also noch mal die Chance dazu, sofern die Sichtverhältnisse es zulassen: am Montagabend ab 21.38 Uhr von Westen nach Süden.