Deutschlands einzige Kupfermanufaktur lässt Töpfe und Pfannen in Handarbeit fertigen. In einer Hinterhofwerkstatt in Pforzheim bringt ein Mann, dessen Beruf kaum einer mehr kennt, die Kupferscheiben in Form: der Metalldrücker Gerold Strauß.
Pforzheim - Ohne das richtige Gefühl geht nichts. Man müsse es spüren, wie es fließt, sagt Gerold Strauß, ein Mann mit Kräften wie ein Ringer und Händen, die seit Jahrzehnten Schwerstarbeit gewohnt sind. Leicht vornübergebeugt steht er an seiner ratternden Werkbank, eineinhalb Tonnen schwer, und macht, was in Deutschland kaum noch einer kann: Kupfer drücken. Aus einer Scheibe wird in wenigen Minuten ein Topf, aus dem munter plaudernden 64-Jährigen ein hochkonzentrierter Handwerker, der sich mit all seinem Gewicht in die Drückerschere stemmt. „Ich habe das von meinem Vater gelernt“, erzählt Strauß. In seiner Pforzheimer Hinterhofwerkstatt fertigt er ein Luxusprodukt, das in so mancher Gourmetküche glänzt.