Eine Pflegekraft geht in einem Pflegeheim mit einer älteren Dame über einen Korridor. Foto: dpa

Die Pflegeversicherung ist eine Erfolgsgeschichte. Allerdings gibt es Reformbedarf, damit die Eigenanteile nicht aus dem Ruder laufen, meint Bernhard Walker.

Berlin - An dieser Stelle muss man den angeblich so unfähigen Parteien ein Lob aussprechen. Dass CDU/CSU, SPD und FDP vor 25 Jahren den Startschuss für die Pflegeversicherung gaben, war eine sozialpolitische Großtat. Seither hat die Versicherung vielen Menschen geholfen und ein breit gefächertes Leistungsangebot aufgebaut. Tatsächlich sind viele Bürger, die erstmals mit der Versicherung in Kontakt kommen, überrascht zu erfahren, was es vom Pflegegeld über die Kurzzeit-, Tages- und Verhinderungspflege bis hin zu Zuschüssen für den Umbau der Wohnung alles an Unterstützung gibt.

Der Eigenanteil sollte fixiert werden

Doch gute Pflege steht und fällt damit, dass sich viele qualifizierte Kräfte für diesen Beruf entscheiden und nicht so überlastet sind, dass sie ihn rasch wieder aufgeben. Dabei kommt es auch darauf an, sie angemessen zu bezahlen. Bei der heutigen Finanzierung führt das automatisch dazu, dass Bewohner von Pflegeheimen einen hohen Eigenanteil zahlen. Um das eine zu erreichen (faire Löhne) und das andere zu vermeiden (noch höhere Eigenanteile), hat Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha eine Reform vorgeschlagen: Der Eigenanteil wird fixiert – die Versicherung übernimmt, was darüber hinaus anfällt. Der Vorschlag ist überzeugend. Damit die Pflegeversicherung eine Erfolgsgeschichte bleibt, sollte Berlin ihn in die Tat umsetzen.