Plötzlich sind die Eltern nicht mehr die Menschen, die man so lange kannte. Auch das bedeutet Demenz. Foto: dpa

Sich kümmern bis zur Erschöpfung. Dazu Gefühle von Wut, Ekel, Scham und Trauer. Aber es gibt auch seltene Glücksmomente. Zwei Frauen berichten, wie es ist, die an Demenz erkrankten Eltern zu pflegen.

Stuttgart - Katrin (58, Name geändert) pflegt Mutter (83) und Vater (89) seit zehn Jahren. Beide haben Pflegegrad 3 und sind an Demenz erkrankt, leben aber noch in der eigenen Wohnung in Stuttgart. Ein ambulanter Pflegedienst kommt morgens und abends, mittags gibt es Essen auf Rädern. Mindestens zwölf Stunden pro Woche ist Katrin im Einsatz, in Krisensituationen sind es doppelt so viele Stunden. Marie (61, Name geändert) hat den dementen Vater, der vor einem Jahr im Alter von 92 Jahren verstorben ist, zuerst in dessen Wohnung versorgt. Die letzten Jahre verbrachte er im Heim. Das Gespräch fand im Advent in der Evangelischen Gesellschaft (eva) in Stuttgart statt. Günther Schwarz leitet dort die Fachberatung Demenz mit Angehörigengesprächskreisen, Betreuungsgruppen und Helferkreis.