Gehölze schießen in die Höhe, Efeu breitet sich aus: Um die Beschattung am Beurener Fels (Kreis Esslingen) einzudämmen, wird nun ausgelichtet. Wegen der Arbeiten wird die Weiler Steige ein paar Tage lang für den Verkehr gesperrt.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Beuren befinden sich entlang des Albtraufs mehrere große Kalkfelsen, von denen insbesondere der markante Beurener Fels vielen Kreisbewohnern ein Begriff ist. Denn von seiner Steilkante bietet er in 730 Metern Höhe einen phänomenalen Panoramablick über das Vorland der Schwäbischen Alb und die Burg Hohenneuffen bis weit hinein ins Neckartal. Zugleich bieten die Felsen vielen selten und hoch spezialisierten Tier- und Pflanzenarten einen außergewöhnlichen Lebensraum.
Damit dieser Rückzugsraum erhalten bleibt, braucht es nun die Hilfe des Menschen. Denn ohne entsprechende Pflegemaßnahmen nimmt die Beschattung der Felsen durch wuchernde Gehölze und Efeubewuchs immer weiter zu. Die für die Felsvegetation notwendigen offenen und besonnten Stellen verschwinden zusehends.
Steinschlag ist nicht auszuschließen
Um dies zu verhindern und darüber hinaus auch weitere Flächen für seltene Arten zu schaffen, sollen nun der Beurener Fels und die Schlupfenfelsen freigestellt werden. Wie die Gemeindeverwaltung informiert, sind diese Eingriffe in der Zeit vom 3. bis zum 7. März vorgesehen. Da die Arbeiten in sehr steilem Gelände stattfinden und damit einhergehender Steinschlag nicht ausgeschlossen werden kann, müssen während der Gehölzarbeiten die Weiler Steige und die Wanderwege unterhalb der Felsen gesperrt werden.
Damit wird ein wichtiger Beitrag zum Erhalt und zur Ausbreitung der wenigen noch vorhandenen Bestände der gefährdeten Arten geleistet. Heimisch sind hier zum Beispiel Wanderfalke und Uhu, die die Felsen als Brutplätze nutzen. Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für den Naturschutz sind die Kalkfelsen sowohl bundes- als auch europaweit unter Schutz gestellt.