Kaffeepause mit Zimmerpflanzen. Foto: cma

Pflanzen sorgen für Farbe im Büro. Die britische Rundfunkanstalt BBC sieht das jedoch ganz anders. Mitarbeitern wird nahegelegt, keine Büropflanzen in die neue Zentrale mitzubringen.

London - Sie vegetieren jahrelang klaglos vor sich hin, haben keinen Namen und auch keine Ansprüche: Büropflanzen bringen eigentlich alle Eigenschaften mit, die Chefs stets fordern. Trotzdem sind sie ihnen ein Dorn im Auge: Die britische Rundfunkanstalt BBC hat ihren Mitarbeitern jetzt dringend nahegelegt, Gummibaum und Co. bloß nicht mit in die schicke, neue Londoner Konzernzentrale zu bringen. „Büropflanzen zeigen Hoheitsansprüche über einen bestimmten Schreibtisch oder einen Bereich an“, heißt es in dem Rundschreiben der Rundfunkanstalt, „wir hingegen möchten, dass die Belegschaft in den Großraumbüros mobil und flexibel agiert.“

Grünzeug als Reviermarkierung von Kollege Heckenschütze? Offenbar hat die BBC da so ihre Erfahrungen gesammelt: „Die Pflanzen wurden bisher eingesetzt, um wenig hilfreiche Barrieren zwischen Mitarbeitern oder Teams aufzubauen.“ Mit der Kündigung der stillen Blätterträger schwindet leider auch der letzte Hauch von Rebellion aus der Arbeitswelt. Bislang konnten Angestellte auf die Mini-Palme zwischen Papierstapel und E-Mails blicken und heimlich von der Welt da draußen, von Strand und Urlaub träumen. Sie konnten Farne und Efeu wuchern lassen, frei nach dem Motto: Wenn ich mich hier schon nicht entfalten darf, dann wenigstens mein Blümchen. Grünzeug im Büro senkt selbst den Krankenstand.

Die BBC, so berichtet eine britische Zeitung, will das Rundschreiben freilich nicht als Anordnung, sondern nur als „Vorschlag“ verstanden wissen. Auch wenn es sich nun nicht mehr heimlich hinter dem Philodendron tuscheln lässt: Die Idee, dem Inneneinrichter der neuen BBC-Zentrale per Fleurop eine Beaucarnea zu schicken, ist vermutlich längst gefasst. In Deutschland ist diese schöne Büropflanze übrigens auch unter dem Namen Elefantenfuß oder Flaschenbaum bekannt.