Beim Pfennibasar herrscht am Dienstag großer Andrang. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

In der Liederhalle läuft am Mittwoch, 9. November, noch der 48. Pfennigbasar des German-American Women´s Club. Der Erlös des Flohmarkts fließt in soziale Projekte und Jugendaustausch.

Stuttgart - I feel good, I knew that I would.“ 15 Jahre in der James Brown-Band klingen aus der rauchigen Stimme des Saxofonisten Sir Waldo Weathers. Vor und im Hegelsaal der Liederhalle wird getanzt. Auf Tischen liegen Kleider, Schuhe, Kostüme, Handtücher, Bücher, Filme, Drucker, Geschirr, Gläser, Vasen und Vieles mehr. Draußen warten unzählige Interessierte auf Einlass: Am 8. und 9. November veranstaltet der German-American Women´s Club (GAWC) Stuttgart zum 48. Mal seinen Pfennigbasar. Just haben die Ehrenmitglieder des Deutsch-Amerikanischen Frauenclubs – Chris Rogmans und Marianne Zinser sind 50 Jahre dabei – mit anderen ein rotes Band durchschnitten.

Jährlich kommen durchschnittlich 50 000 Euro zusammen

„Es sind doch einige Männer da – guys, keep it up!“, sagte zuvor Oberst Dieter Bohnert, stellvertretender Kommandeur des Landeskommandos Baden-Württemberg. lachend. Und nicht nur angesichts der US-Präsidentschaftswahl betonte Colonel Glenn K. Dickenson, Commander U.S. Army Garrison Stuttgart: „Wir alle, Amerikaner und Deutsche Seite an Seite, so können wir jedes Problem lösen.“

Der Pfennigbasar verbinde Hilfe und Völkeraustausch. Zwölf Monate akquirieren GAWC-Mitglieder und Helfer Sachspenden bei Deutschen und Amerikanern, um sie bei diesem ältesten Indoor-Flohmarkt Stuttgarts für 20 Cent bis 25 Euro zu verkaufen. Jährlich kommen durchschnittlich 50 000 Euro zusammen. „Das sind 10 000 Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr“, so Isabel Fezer, Bildungsbürgermeisterin der Stadt Stuttgart.

Termine werden auf den Abend verlegt

Der Erlös geht an soziale Projekte, Schulen, Sportinitiativen oder Jugendclubs. 50 Prozent davon fließen in Austauschprogramme für Jugendliche und Studierende. Über den Dachverband der Deutsch-Amerikanischen Clubs (VDAC) profitieren davon jedes Jahr mehr als 50 deutsche und amerikanische Studierende. Die GAWC Stuttgart ermöglicht jährlich zwei Studierenden aus den USA sowie zwei aus Deutschland ein Austauschjahr im anderen Land. Das sei Völkerverständigung und Basis für den Frieden, so Gabriele Fürst, Präsidentin des GAWC Stuttgart. Obschon die Stuttgarterin und ihre amerikanische Mitpräsidentin, Pat Schultz, Ende 2016 nach der üblichen zweijährigen Amtszeit ihre Posten abgeben, organisiert Fürst den Flohmarkt noch bis zu dessen 50. Auflage. „Wir wollen den Pfennigbasar frisch aufstellen, mehr mit Sponsoren arbeiten, auch den Ehrenamtlichen etwas bieten.“ Der Anfang sei gemacht, sagt sie. So ist Martina Hunzelmann, Chefin von Hochland Kaffee nun beim GAWC, hat erstmals eine Kaffeebar mit amerikanischen Bäckereien aufgestellt. Auch Roswitha Rojko von der Spedition Arnholdt ist an Bord. Um neuen Mitgliedern Flexibilität zu bieten – viele arbeiteten –, würden nun Termine vom Vormittag in den Abend verlegt, so Fürst. „Jede Frau, gleich welchen Hintergrunds, ist herzlich willkommen.“