Eine der Sammeltonnen steht vor dem Wohnheim im Chausseefeld. Foto: Simone Bürkle

Die Studentenorganisation Sife, die auch in Hohenheim einen Ableger hat, sammelt Pfandflaschen und -dosen für einen guten Zweck.

Plieningen - Sie sind nicht zu übersehen, die knallgelben Tonnen mit dem blauen Aufkleber. „Sife“ steht da in Großbuchstaben, außerdem sind auf weißem Grund das Hohenheimer Schloss sowie die Slogans „Spende dein Pfand“ und „Trinken. Spenden. Helfen“ zu lesen. An der Straße Im Chausseefeld vor einem Studentenwohnheim ist einer der gelben Eimer zu finden, zudem gibt es drei weitere Exemplare auf dem Campus der Uni Hohenheim.

Hinter der Idee steckt Sife – das ist die Abkürzung für Students in Free Enterprise. Die Studentenorganisation, die 1975 in den USA gegründet wurde und heute an mehr als 1800 Hochschulen tätig ist, hat auch in Hohenheim einen Ableger. Seit August 2010 kümmern sich dessen rund 90 Mitglieder um verschiedene Projekte – darunter ist eben auch das mit dem Pfand.

Arbeitslose sollen mit dem Projekt beschäftigt werden

„Die Idee kommt ursprünglich aus Regensburg“, erklärt Helena Henkel. Die 22-Jährige, die in Hohenheim Ernährungswissenschaften studiert, leitet das Pfand-Projekt und hat sich bei den Kommilitonen aus der Stadt in der Oberpfalz Anregungen geholt. Das Konzept ist simpel: Wer möchte, kann seine leeren Pfandflaschen in die Tonnen werfen. Arbeitslose, die sonst wenig Chancen auf einen regulären Job haben, kümmern sich dann um die Behälter: Sie leeren die Tonnen und bringen die Flaschen und Dosen zu einem Supermarkt. Der Erlös kommt ihnen als fester Stundenlohn zugute. Was darüber hinaus an Geld übrig bleibt, wird an soziale Einrichtungen gespendet.

Neben den vier bisher installierten Behältern will das Sife-Team im kommenden Semester sechs weitere der auffälligen gelben Tonnen aufstellen. „Bis jetzt haben wir mit dem Projekt etwa 150 Euro eingenommen“, sagt Helena Henkel. Klar, dass das noch nicht reicht, um einem Arbeitslosen mit der Leerung einen 400-Euro-Job zu ermöglichen. Das wird wohl erst der Fall sein, wenn 15 Behälter in Betrieb sind – das zeigt das Beispiel aus Regensburg, sagt Henkel.

Trotzdem ist die Studentin zufrieden: „Die Behälter werden sehr gut angenommen.“ Und bis das Ganze richtig anläuft, ist das Geld, das damit eingenommen wird, ohnehin nicht verloren – es kommt vorerst der Mobilen Jugendarbeit von Plieningen und Birkach zugute.

Weitere Projekte der Studenten-Organisation Sife

Neben „Spende dein Pfand“ arbeiten die bei Sife organisierten Studenten der Uni Hohenheim noch an einer ganzen Reihe weiterer Vorhaben. Jeweils ein Team ist für ein Projekt zuständig. Eines der Vorhaben etwa trägt den Titel „Improve Guatemala“. Dabei geht es darum, dass die Studenten helfen wollen, die Lebensumstände der Menschen in einem Dorf in dem zentralamerikanischen Land zu verbessern – zum Beispiel, indem sie Solarzellen beschaffen und installieren. „Das ist allerdings nicht ganz einfach, konkret umgesetzt wurde das noch nicht“, berichtet Helena Henkel. Ihre Kommilitonen versuchten aber weiter, in der Sache etwas zu bewirken.

Auch mit dem Verein Lebenshilfe Stuttgart, der Werkstätten für Behinderte betreibt, kooperiert eines der Sife-Teams. Derzeit arbeiten die Studenten daran, einen von Behinderten gestalteten Kalender zu erstellen. Der soll an Firmen verkauft werden, der Erlös sozialen Zwecken zugute kommen. „Das klappt bisher gut“, berichtet Helena Henkel. Zu sehen, wie ein Projekt Gestalt annehme, sei sowieso eine gute Motivation zum Weitermachen: „Das gibt uns den nötigen Ansporn.“