Die Petition „Freiheit für Böhmermann“ steht hinter dem Satiriker. Foto: dpa

Die türkische Regierung fordert eine Strafverfolgung von Jan Böhmermann. Im Netz forciert sich Widerstand. Mit einer Petition richten sich Unterstützer des ZDF-Moderators an die Bundesregierung.

Stuttgart - Im Netz forciert sich Widerstand: Weil die türkische Regierung nach dem Erdogan-Schmähgedicht von Jan Böhmermann eine Strafverfolgung des Satiriker fordert, wurde nun im Internet eine Petition namens „Freiheit für Böhmermann“ ins Leben gerufen. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, die Pressefreiheit gegen andere Regierungen in Schutz zu nehmen.

In der Petition, die gestern auf www.change.org gestartet wurde und nach 24 Stunden mehr als 45000 Unterstützer hat, schreibt Initiatorin Christine Doering, dass das Gedicht von Böhmermann „inhaltlich wirklich übel sein mag, aber im Kontext gesehen eine wichtige Aussage über Satire gemacht hat.“

„Hier herrscht Pressefreiheit“

Klar sei, dass Jan Böhmermann nicht ins Gefängnis müsse, so Doering, aber die verletzten Gefühle eines Herrn Erdogan dürften „keinen Einfluss auf die Pressefreiheit in Deutschland haben.“ Deswegen fordert sie „Freiheit für Böhmermann und eine deutliche Ansage an Erdogan darüber, dass hier Pressefreiheit herrscht, auch wenn man nicht immer mit den Inhalten der Medien übereinstimmt!“

In den sozialen Netzwerken reagierten die Nutzer mit dem Hashtag #freeboehmi auf die Petition.

Der Adressat der Petition, die Bundesregierung, traf sich unterdessen am Montag zu einem ersten Beratungsgespräch, um den förmlichen Wunsch der Türkei nach Strafverfolgung von Jan Böhmermann zu prüfen.