Peter Stamm hat eine Erzählung geschrieben, so klar und schön wie eine Winternacht Foto: imago images/blickwinkel/M. Gann

Eher Unheils- als Heilsgeschichten sind das Metier des Schweizer Autors Peter Stamm. Doch in „Marcia aus Vermont“ macht er dem Leser ein wunderbar funkelndes Weihnachtsgeschenk.

Stuttgart - Bloß keine dieser schrecklichen Weihnachtsgeschichten, die auf verschlungenen Wegen durch soziale Allerweltsmiseren im versöhnlichen Kerzenschein eines ärmlichen Weihnachtsbaums enden. So spricht kein hartherziger Literaturgourmet, sondern der Ich-Erzähler von Peter Stamms Weihnachtsgeschichte „Marcia aus Vermont“. Er taumelt von einer Feier leicht beschwipst am Weihnachtsabend einsam durch die kalten Straßen von New York, lernt eine junge Frau kennen, Marcia aus Vermont. Kurz darauf findet er sich in ihrem Bett wieder, wo er nun mutmaßt, doch hoffentlich nicht in einer jener besagten rührseligen Geschichten gelandet zu sein.