Peter Schur hat seinen zweiten Roman „Mumus Heimreise“ veröffentlicht. Foto:  

Peter Alfred Schur erzählt über sein Leben und darüber, wie er sich vom Reisebürokaufmann zum Autor entwickelt hat.

S-Ost - Er ist im Ruhestand angekommen. Doch mit Ruhe hat sein Leben nicht viel gemein. Dafür hat Peter Schur „einfach zu viele Interessen“. Viele Stuttgarter kennen ihn als Inhaber des Reisebüros am Ostendplatz, das er vor zwei Jahren abgegeben hat. Berufsbedingt ist der gebürtige Uracher 1970 nach Stuttgart gekommen, um seine Ausbildung als Reisebürokaufmann abzuschließen.

Er gibt sich bescheiden; die Wohnung in Stuttgart-Ost, die er mit seinem Lebenspartner teilt, bezeichnet er als puristisch. Dabei sind dort unzählige Schätze zu finden. Wie ein alter Plattenspieler samt einer Sammlung von rund 600 Schallplatten, unzählige CDs oder eine Kollektion von Gesteinen. Durch seine Erzählungen wirkt der 62-Jährige nicht nur wie ein Autor, sondern viel mehr als Künstler.

Seit Jahren pflegt er intensive Brieffreunschaften

Neben der Musik – Schur besitzt zwei Klaviere und eine Gitarre und begann als Jugendlicher eine Gesangsausbildung – spielt auch die Bildende Kunst eine große Rolle für ihn. „Ich bin Kunstliebhaber. Das hilft mir, die nötige Ruhe zu tanken“, erzählt er. Außerdem kommen noch unzählige Reisen hinzu. „Im Gegensatz zu meinem früheren Beruf, bei dem es auch unsere Aufgabe war, neue Urlaubsziele zu erkunden, schätze ich auf meinen Reisen heute die Einsamkeit in Wald oder Wüste oder kulturelle Städte“, sagt Schur. Mit dem Schreiben verbindet er mehr als nur seine Bücher. Intensive Brieffreundschaften beispielsweise pflege er seit Jahren. „Natürlich habe ich auch schon vor meinem Ruhestand geschrieben, angefangen hat es mit Gedichten und Erinnerungen“, so Schur.

Aber auch Kurzgeschichten und Kinderbücher hat Peter Schur geschrieben. Diese habe er meist als Privatauflage herausgebracht und verschenkt. „Anfangs versuchte ich noch, meine Gedichte zu veröffentlichen“, erzählt Schur. Doch einen Verlag dafür zu finden, grenze schon fast an ein Wunder. „Doch das war für mich nicht das Entscheidende. Ich bin motiviert der Sache wegen, nicht des Geldes.“ Außerdem, fügte er hinzu, könne er sich seinen Inspirationen hingeben, und „ist das nicht viel authentischer, als einen vorgegebenen Markt zu bedienen?“