Peter Maffay in der Schleyerhalle in Stuttgart. Foto: Lichtgut

Mit einer kompetent gespielten Mischung aus Deutschrock und Songwriter-Pop hat Peter Maffay „unplugged“ zehntausend Fans in der ausverkaufte Schleyerhalle begeistert – mit prominenten Gästen.

Stuttgart - Erstaunlich, wie verschieden ein Konzept interpretiert werden kann. Führte kürzlich das norwegische Poptrio A-ha das „MTV Unplugged“-Format in der Schleyerhalle an seine akustischen Grenzen, so musizierte am Dienstagabend Peter Maffay an selber Stelle quasi am anderen Ende der „Unplugged“-Skala: Druckvoll, mit großem Besteck und meist kein bisschen leise spielte sich einer der Altmeister der Deutschrock-Szene durch ein kurzweiliges Konzert, das „Steppenwolf“-Romantik, Bruce-Springsteen-Referenzen, einen Hauch „Tabaluga“-Philosophie und eine Verbeugung vor seiner eigenen Vergangenheit als Schlagersänger überzeugend unter einen Hut brachte.

 

Mitgeholfen bei einem gut zweieinhalbstündigen Abend haben prominente Gäste wie die deutschen Songwriter-Kollegen Johannes Oerding und Philipp Poisel sowie eine vorzügliche und glänzend disponierte Big Band unter anderem mit Schlagzeuger Bertram Engel (Udo Lindenberg), Keyboarder Pascal Kravetz und Gitarren-As Carl Carlton.

Und nach viel akustischer Breitwandmusik voll Streicherglanz und Bläserpower und einem Best-of-Querschnitt aus rund vierzig Karrierejahren mit Klassikern wie „Eiszeit“, „Sonne in der Nacht“ und „Liebe wird verboten“ sowie der obligatorischen Karat-Coverversion „Über sieben Brücken musst du gehn“ wurden zum Finale doch noch die Stromgitarren ausgepackt: Eine kernige Version von „Dich zu sehen“ beendete einen Auftritt, den zehntausend Besucher mit rauschendem Applaus feierten – und an dem selbst Nicht-Maffay-Fans durchaus Spaß haben konnten.