Peter Lohmeyer hat die Mitgliedschaft bei seinem Herzensclub Schalke 04 gekündigt. Der Schauspieler begründet seine Entscheidung mit der Causa Clemens Tönnies. Der Aufsichtsvorsitzende war nach rassistischen Äußerungen nicht zurückgetreten.
Düsseldorf - Schauspieler Peter Lohmeyer hat seine langjährige Mitgliedschaft beim FC Schalke 04 nach eigenen Angaben gekündigt. Als Grund gab der 57-Jährige seine Enttäuschung und Empörung über die als rassistisch kritisierten Äußerungen des Aufsichtsvorsitzenden Clemens Tönnies und den anschließenden Umgang damit im Verein an. Zuerst hatte das Magazin „11 Freunde“ über den Vereinsaustritt des Schauspielers berichtet.
„Tönnies hätte uns allen einen Gefallen damit getan, wenn er von seinem Amt zurückgetreten wäre. Drei Monate Amtsverzicht sind zu wenig“, sagte Lohmeyer am Montag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. „Es waren rassistische Äußerungen“, ergänzte Lohmeyer, der sich zur Zeit in Salzburg aufhält.
Tönnies kein Opfer
Lohmeyer („Das Wunder von Bern“) ist seit vielen Jahren Mitglied beim Revierclub. Mitglied der Schalker Fan-Initiative werde er aber auf jeden Fall bleiben und seinem blau-weißen Lieblingsclub auch als Fan treu bleiben.
Auch die Reaktionen von Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider, der am Wochenende vor einer „Hetzjagd“ auf Tönnies gewarnt und sich für mehr Sachlichkeit in der Debatte ausgesprochen hatte, kann Lohmeyer nicht nachvollziehen. „Das ist absurd, weil dadurch aus dem Täter ein Opfer gemacht wird“, kritisierte Lohmeyer im „11Freunde“-Interview.
Nach tagelangen Diskussionen und einer Anhörung im Schalker Ehrenrat hatte Tönnies eingewilligt, sein Amt für drei Monate ruhen zu lassen. Seine Aussagen als Festredner beim Tag des Handwerks in Paderborn hatte er als „töricht“ bezeichnet und sich entschuldigt. Er hatte in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert und empfohlen, lieber 20 Kraftwerke in Afrika zu finanzieren. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren“, so Tönnies.