Donald Duck und sein Synchronsprecher Peter Kraus Foto: Tobias Schmidt/M+W Zeitschriftenverlag

Wer steckt eigentlich hinter dem Gequake von Donald Duck? Der deutsche Synchronsprecher Peter Krause verrät im Interview nicht nur, wie richtiges Quaken funktioniert.

Stuttgart - Seit Jahrzehnten leiht der deutsche Synchronsprecher Peter Krause der kultigen Ente Donald Duck seine Stimme. Wie es zum deutschen Gequake kam, hat er jetzt im Interview verraten.

Herr Krause, es gibt so viele Disney-Figuren – Warum gerade Donald Duck?
Ich wohnte als kleiner Junge in New York und zog dann 1964 wieder zurück nach Deutschland. Donald Duck habe ich dort als Kind immer schon gesehen. Er war ein komischer Typ, dazu kam die seltsame Sprache und man musste mit ihm mit fiebern, weil er in Situationen kam, aus denen er allein kaum mehr rauskommen konnte.
Wie kam es dazu, dass Sie dem Enterich auf Deutsch zum Quaken brachten?
Das war der berühmte lustige Zufall. 1988 wollte Disney alles neu casten, also alle Stimmen von Mickey, Donald, Goofy sollten weltweit gleich klingen. Bis dahin hatte man allein in den USA mehrere Donalds und Mickeys, je nachdem um was es ging, für Schallplatten, Werbung oder Synchronisierungen – jeder klang ein wenig anders. Also wurde gecastet in Berlin, aber niemand konnte Donald imitieren. Ein Freund von mir hörte von dem Casting und wusste, dass ich wie die Ente reden konnte. Also rief ich dort an und vereinbarte ein Date im Synchronstudio. Ich hatte zwar von Synchronsprechen keine Ahnung, aber als Ente hatte ich ziemliches Selbstvertrauen, denn das kann ich seit meinem zehnten Lebensjahr. Also wurden Aufnahmen gemacht, ich musste wiederholen und wiederholen. Immer wenn ich fertig war, sah ich hinter mir im Studio mehr und mehr Leute, die alle lachten.Tja, erst viele Jahre später erfuhr ich, dass sie ungläubig waren und das ganze Haus zusammentrommelten, um mich zu präsentieren - und genau und nur deshalb musste ich eine Wiederholung nach der anderen liefern. So ging es los....
Und wie funktioniert das berühmte Gequake?

Zunge an den Gaumen, etwas feuchten Mundraum haben, dann entweder an der linken oder rechten Backe Luft durchpressen – dieses seltsame Vibrieren in der Backe und im Mund bewirkt, dass man wie die Ente sprechen oder zumindest klingen kann, aber wirklich so reden dauert etwas länger. Am besten fängt man – so wie ich – schon als Kind damit an, sonst schafft man das nie.

„Er kam, sah und quakte!“, unter diesem Motto spricht Peter Krause um 17 Uhr am Freitag, 22. Juli, im Deutsch-Amerikanischen Zentrum in Stuttgart über die berühmte Ente.