Mit 83 Jahren will es Peter Friedrichsohn etwas ruhiger angehen. Foto: Gottfried Stoppel

Zum Abschied aus der Kommunalpolitik verleiht die Stadt Peter Friedrichsohn die Bürgermedaille in Gold. 1965 wurde er erstmals in das Gremium gewählt.

Winnenden - Mit 83 Jahren könne man es ein bisschen ruhiger angehen lassen, sagt Peter Friedrichsohn. Vor einer Woche hat der gebürtige Winnender dieses Alter erreicht und nun wahr gemacht, was er bereits im Sommer angekündigt hatte: er ist von seinem Amt als Stadtrat zurückgetreten. Dass er dieses nicht nur so über die Jahre abgesessen hat, zeigt die selten vergebene Ehrung, die ihm die Stadt zukommen ließ. Während seiner Verabschiedung am Ende der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend überreichte ihm der Oberbürgermeister Hartmut Holzwarth, dessen ehrenamtlicher Stellvertreter Friedrichsohn unter anderem war, die Bürgermedaille in Gold.

1965 zum ersten Mal Stadtrat

„Wir haben Verständnis für Ihre Entscheidung, bedauern sie allerdings auch“, sagte Holzwarth. Friedrichsohn habe einen Rekord aufgestellt. „Im Alter von 83 Jahren ist noch kein Stadtrat in Winnenden aus dem Amt gegangen, die ältesten waren Mitte 70.“ Außerdem verriet der 48-jährige OB, dass er noch nicht auf der Welt gewesen sei, als Peter Friedrichsohn erstmals in den Winnender Stadtrat gewählt wurde. 1965 war das, Hermann Schwab war Bürgermeister der Stadt. „Wir kandidierten damals noch auf der Liste der Freien Wähler“, sagt Friedrichsohn, der zu Hause im Schelmenholz einen wahren Schatz an alten Wahlunterlagen und Plakaten hat.

In jedem Wahlkampf für die FDP im Einsatz

„Jetzt habe ich die Zeit dazu, das alles zu sichten und zu sortieren“, sagt der Wein- und Marketingfachmann, der sein Knowhow und seine Kontakte immer wieder für seine Partei, die FDP einsetzte. „Jetzt im vergangenen Bundestagswahlkampf habe ich mich allerdings schon ein bisschen zurückgezogen“, sagt er, zeigt aber ob des Ergebnisses der FDP das strahlende Lächeln, das so typisch für ihn ist.