Die Fertigstellung des Interimsbaus an der Pestalozzischule verzögerte sich zuletzt aufgrund zweier Wasserschäden im Frühjahr. Foto: Sandra Hintermayr

Der Bezirksbeirat möchte keine weiteren Verzögerungen beim Bau des Interims an der Pestalozzischule. Eigentlich hätte der Bau nach den Sommerferien bezogen werden sollen.

Rohr - Es geht um das Wohl der Kinder, sagt Eyüp Ölcer von den Freien Wählern. Seit Jahren schon werden sie an der Pestalozzischule in den alten Pavillons unterrichtet, in denen es stinkt und feucht ist. Als Elternsprecher war Ölcer sozusagen an vorderster Front, als es darum ging, beim Schulverwaltungsamt eine Sanierung zu fordern. Zahlreiche Verzögerungen später ist nun ein Interim im Bau. Der hätte eigentlich schon vor anderthalb Jahren stehen sollen. Zuletzt war ein Umzug der Schüler zum Beginn des Schuljahres 2016/17 im Gespräch; doch zwei Wasserschäden im Frühjahr sorgten für eine weitere Verzögerung. Nun sollen die Schüler nach den Herbstferien in dem Interimsbau unterrichtet werden können.

„Ich kann nur hoffen, dass das jetzt endlich funktioniert und die Kinder bald in anständige Räume umziehen können“, sagt Ölcer. Er ist verärgert über die zahlreichen Planverschiebungen und darüber, dass er aus der Presse davon erfahren hat. „Die Pestalozzischule ist ein wichtiges Anliegen für die Vaihinger, es wäre schön gewesen, wenn der Bezirksbeirat über die erneute Verzögerung informiert worden wäre“, sagt Ölcer. Denn an dem Interim hängt nicht nur die Grund- und Werkrealschule, sondern auch das Projekt Schulcampus Vaihingen, bei dem die Pestalozzischule, die Robert-Koch-Realschule, das Hegel-Gymnasium und die Verbundschule Rohr näher zusammenrücken sollen. Der Interim könnte nach der Nutzung durch die Pestalozzischüler als Ausweichfläche für die anderen Schulen dienen, wenn diese renovieren. Ölcer befürchtet, dass sich durch die Verzögerung jetzt auch die Pläne für den Campus verzögern. „Der Interim muss stehen, bevor alles weitere geplant werden kann“, sagt Ölcer.

Eine erneute Verzögerung wäre ein Armutszeugnis

Die Situation sei mehr als unbefriedigend. Seit Jahren werden die Kinder in den alten Pavillons unterrichtet. Zumindest seien inzwischen Sanitärcontainer aufgestellt, „nach langem Hin und Her“, wie Ölcer sagt. Doch auch das sei keine Ideallösung. Und gerade jetzt im Herbst sei es für die Schüler in den alten Pavillons unangenehm, die Luft feucht und stickig. „Für die Kinder hoffe ich, dass es nicht zu weiteren Zwischenfällen kommt. Eine erneute Verzögerung wäre ein Armutszeugnis“, sagt Ölcer.

Die Freien Wähler und die CDU haben im Bezirksbeirat einen Antrag gestellt, in der sie die Aufnahme eines Tagesordnungspunkts „Status Fertigstellung Interimsbau Pestalozzischule“ für die nächste Sitzung im Oktober fordern. Schulverwaltungsamt und Hochbauamt werden gebeten, im Bezirksbeirat Stellung zu nehmen. Sollte kein Vertreter beider Ämter die Zeit finden, möchten die Antragssteller wenigstens eine schriftliche Stellungnahme.

„Ich möchte wissen, wo wir stehen“, sagt Ölcer. Er fordert zudem, dass es keine weiteren Verzögerungen beim Bau des Interimsgebäudes gibt und der jetzt genannte Zeitrahmen eingehalten werden kann. „Wir müssen schauen, dass das Thema Interimsbau jetzt abgeschlossen werden kann, damit die Pestalozzischule neue Klassenzimmer und Sanitäranlagen bekommen kann“, sagt Ölcer.