Die Stuttgarter Rathausspitze sieht sich für den Ansturm von Antragstellern personell nicht gewappnet. In der Stadtverwaltung sind in manchen Abteilungen 20 bis 30 Prozent der Stellen unbesetzt.
Eine bisher kaum bekannte staatliche Unterstützung, das Wohngeld, ist aus mehreren Gründen in aller Munde – dabei hat der Bundestag die Reform noch gar nicht verabschiedet. Neu wird sein, dass viel mehr Geringentlohnte ein höheres Wohngeld bekommen. Das gilt auch für Wohnungseigentümer, die einen Lastenzuschuss beantragen können: Der Kreis der Berechtigten soll deutschlandweit von heute rund 600 000 auf zwei Millionen Bürger erweitert werden, und der Betrag wird sich in Stuttgart um durchschnittlich 180 Euro pro Monat erhöhen. Das bedeutet eine Verdoppelung. Eine dauerhafte Heizkostenkomponente soll zudem die steigenden Energiekosten abfedern. Allerdings drohen wegen der Attraktivitätssteigerung längere Wartezeiten, bis der Antrag genehmigt ist. Das wird – anders als beim Bürgerservice, wo sich vor der Türe lange Schlangen bilden – nur deshalb nicht sichtbar, weil für die Antragsstellung kein persönliches Erscheinen nötig ist. Während sich Hamburg auf den Ansturm mit 100 neuen Stellen wappnet, bleiben in Stuttgart viele Schreibtische unbesetzt. Die SPD-Fraktion hat personelle Verstärkung und eine Werbekampagne gefordert.