Justin Sears am Boden – die Riesen auch? Foto: Pressefoto Baumann

Ausgerechnet vor der wichtigsten Saisonphase haben die Basketballer MHP Riesen Ludwigsburg Verletzungssorgen. Justin Sears fällt mit einem Kreuzbandriss nicht nur fürs Final Four in Athen, sondern auch die Play-offs aus.

Ludwigsburg/Athen - Noch vor dem letzten Hauptrundenspiel der Bundesliga am Dienstagnachmittag gegen die Walter Tigers Tübingen (88:79) hatte Ludwigsburgs Zweiter Vorsitzender Marko Beens geunkt: „Heute darf alles passieren, nur keine Verletzung.“ Und was geschah? Kurz vor dem Ende des ersten Viertels humpelte Justin Sears unter den entsetzten Blicken der Zuschauer und Verantwortlichen mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld.

Inzwischen ist klar: Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt. Der US-Amerikaner mit britischem Pass zog sich eine schwere Knieverletzung (Meniskus und Innenband) zu und ist bereits am Mittwoch operiert worden, als die Mannschaft und Trainer John Patrick von Stuttgart über Wien im Flieger auf dem Weg zum Final Four nach Athen waren. Sears fällt damit aber nicht nur am Wochenende aus, sondern natürlich auch für die Play-offs (Beginn am 10. Mai gegen Medi Bayreuth) – was auf Sicht betrachtet noch schwerer wiegt.

Alle Center sind verletzt

Der Kader der Riesen ist in dieser Saison mit 16 Spielern zwar breit aufgestellt – aber offensichtlich nicht breit genug. Denn just auf der wichtigen Center-Position gehen Patrick im Schlussspurt der Saison die Spieler aus. Der Nationalspieler Johannes Thiemann hatte sich ja bereits Anfang Februar einen Sehnenabriss im rechten Oberschenkel zugezogen und fällt voraussichtlich ebenfalls für den Rest der Saison aus. Er wurde deshalb erst gar nicht für den Kader des Final Four gemeldet. Im Gegensatz zu Jakob Wiley, dem nach Thiemanns Ausfall nachverpflichteten US-Amerikaner. Doch der 2,03-Meter-Mann kam bisher kaum zum Zuge, erst war er krank, nun scheint er zumindest angeschlagen zu sein.

Der letzte Neuzugang Jeremy Senglin ist zwar in Athen – zur moralischen Unterstützung – dabei, aber für die Champions League nicht spielberechtigt. Das wiederum wäre Rocky Trice, doch der 33-Jährige klagt seit seiner Rückkehr nach Ludwigsburg im November über Kniebeschwerden und ist somit ebenfalls nicht fest einplanbar. Keine guten Vorzeichen also vor dem Halbfinalduell am Freitag (17.30 Uhr/MEZ) gegen AS Monaco, das als souveräner Tabellenführer in Frankreich anreist und im gesamten Wettbewerb bisher nur zwei Niederlagen kassiert hat (die Riesen deren vier). Im zweiten Halbfinale trifft UCAM Murcia aus Spanien in der 19 000 Zuschauer fassenden Oaka-Arena auf Gastgeber AEK Athen.