Das nicht-ärztliche Personal der vier Unikliniken im Land will mehr Lohn. Foto: dpa

Das nicht-ärztliche Personal an den Unikliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm will mehr Geld. Das Angebot der Arbeitgeber hält Verdi für unbefriedigend. Jetzt drohen unbefristete Streiks.

Das nicht-ärztliche Personal an den Unikliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm will mehr Geld. Das Angebot der Arbeitgeber hält Verdi für unbefriedigend. Jetzt drohen unbefristete Streiks.

Stuttgart - Im Tarifstreit an den vier Unikliniken im Südwesten drohen unbefristete Streiks. Die Gewerkschaft Verdi lehnte das Angebot der Arbeitgeber bei der zweiten Verhandlungsrunde am Dienstag in Stuttgart als „nicht verhandelbar“ ab. Die große Tarifkommission von Verdi werde am 24. April über das Scheitern der Verhandlungen und die Einleitung der Urabstimmung beraten, bei der über Streiks entschieden werden soll.

Verdi fordert für die rund 25.000 Beschäftigten an den Kliniken in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm einen Sockelbetrag von 120 Euro und zusätzlich drei Prozent mehr Lohn. Die Laufzeit soll ein Jahr betragen. Für alle Beschäftigten soll es 30 Tage Jahresurlaub geben. Alle Auszubildenden sollen übernommen werden.

Die Arbeitgeber boten an, bei vom 1. Juni an die Gehälter für alle Beschäftigten um 50 Euro und für das Pflegepersonal um 80 Euro anzuheben, eine weitere Erhöhung um zwei Prozent sollte vom 1. Juni 2015 an folgen. Nach Berechnungen der Gewerkschaft ergibt dies auf das Jahr eine Gehaltssteigerung von 1,3 Prozent. Unter anderem zur Übernahme der Azubis hätten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.

Verdi ruft zur Urabstimmung auf

„Die Arbeitgeber waren heute offenkundig nicht abschlussbereit“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Günter Busch. Nachdem diese klar gemacht hätten, in der für Ende April anberaumten dritten Runde ihr Angebot nicht nachzubessern, habe die Verhandlungskommission der Gewerkschaft die Gespräche abgebrochen. „Nun empfehlen wir, die Beschäftigten zur Urabstimmung aufzurufen. Dann werden wir für den Druck sorgen, den die Arbeitgeber offenkundig brauchen“, sagte Busch.

Gabriele Sonntag, Verhandlungsführerin und Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Tübingen sagte: „Wir sind mit unserem Einstiegsangebot bereits über unsere Schmerzgrenze hinausgegangen.“ Die Reaktion der Gewerkschaft sei nicht nachvollziehbar. „Wir sind fassungslos, dass unser Angebot, das auch eine zusätzliche Erhöhung für die Pflege vorsah, als nicht verhandelbar abgelehnt wurde.“

Begleitet wurden die Verhandlungen am Dienstag von einem ganztägigen Warnstreik der Auszubildenden. Zu einer Kundgebung vor dem Verhandlungslokal kamen den Angaben zufolge rund 200 Streikende.

Von dem Tarifstreit betroffen ist allein das nicht-ärztliche Personal in Baden-Württemberg. Die Ärzte fallen als Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.