Die Sternschnuppen der Perseiden werden dieses Jahr gut zu sehen sein. (Archivbild) Foto: dpa/Matthias Balk

Wie jedes Jahr um den 12. August verspricht der legendäre Perseidenschwarm in diesen Tagen unzählige Sternschnuppen, die ganz ohne optische Hilfsmittel zu sehen sind. Das Wetter spielt jedenfalls mit.

Stuttgart - Schaulustigen und Sternenguckern wird ein Feuerwerk geboten: Die Sternschnuppen der Perseiden sind in der ersten Augusthälfte teils im Minutentakt am Nachthimmel zu sehen. Und die Voraussetzungen für einen Blick auf das Spektakel sind gut: „Dieses Jahr sind die Bedingungen besonders günstig, denn der Mond geht bereits am späten Abend unter“, heißt es bei der Vereinigung der Sternfreunde in Deutschland. Damit helle sein Licht den Nachthimmel nicht auf und störe nicht den Blick auf die verglühenden kosmischen Staubteile. „Unter optimalen Bedingungen kann man so alle ein bis zwei Minuten einen Meteor über den Himmel huschen sehen.“

Der Höhepunkt des Meteorstroms wird den Sternfreunden zufolge in den Nächten zum 12. und 13. August erwartet. Wer dann bei klarem Himmel nach Mitternacht in Richtung Osten schaut, könnte Dutzende Sternschnuppen pro Stunde sehen.

Gute Bedingungen im Süden

Nach dem bislang eher trüben Sommerwetter ist dem Deutschen Wetterdienst zufolge in Teilen Deutschlands der Blick in den Sternenhimmel in beiden Nächten nicht von Wolken versperrt. „In der Nacht zum Donnerstag sieht es vielerorts gut aus. Es ist wolkenfrei oder nur leicht bewölkt“, sagte eine Sprecherin in Offenbach. Im Nordenwesten und Norden könnte allerdings das Wetter den Schaulustigen einen Strich durch die Rechnung machen.

Auch in der folgenden Nacht gibt es an der Nordseeküste Wolken. Unklar sei, wie weit diese ins Landesinnere ziehen. Die besten Chancen auf einen Blick auf die Sternschnuppen gebe es im Osten und Süden, wobei am Alpenrand im Laufe der Nacht Wolken und Niederschläge die Sicht zum Sternenhimmel vereiteln könnten.

Das sind die Perseiden

Die Perseiden scheinen aus dem Sternbild Perseus zu kommen, doch sie sind eine Wolke von Trümmerteilchen des Kometen 109P/Swift-Tuttle, in die die Erde jedes Jahr auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne eintaucht. Der Komet wurde nach Angaben der Sternfreunde am 19. Juli 1862 unabhängig voneinander von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt und braucht für einen Umlauf um die Sonne rund 133 Jahre. Das nächste Mal dürfte er von der Erde aus im Jahr 2126 sichtbar werden.

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Was in der Erdatmosphäre verglüht, sind dem Planetarium in Hamburg zufolge Brösel des Kometen, die er auf seiner Umlaufbahn verliert. Jedes Jahr im August kreuze die Erde diese kosmische Trümmerspur, und die Kometenpartikel fallen auf die Atmosphäre wie Regentropfen auf eine Autoscheibe. Sie verglühen dann 100 bis 80 Kilometer über der Erdoberfläche. Einige Partikel seien hell genug, um sie selbst bei störendem Licht in Großstädten sehen zu können. Das Planetarium rät dennoch, einen dunklen Standort ohne störendes Licht aufzusuchen und auch Geduld mitzubringen. Die Sternschnuppen werden wohl in Schüben kommen, und die Augen müssten sich auch erst einmal an die Dunkelheit der Nacht gewöhnen.