Jungfernfahrt mit dem Paralleltandem: Margret Harsch und BM Ralf Barth (vorne) mit Vorstandmitgliedern des Vereins Füreinander in Denkendorf: Brigitte Reber, Marlies Kellmayer und Walter Reber (hinten v. l.) Foto: Ulrike Rapp-Hirrlinger

Der Verein Füreinander in Denkendorf e. V. hat ein Paralleltandem angeschafft. Und der Bürgermeister stellt sich als einer von derzeit acht Fahrern zur Verfügung.

Eine kleine Fahrradrundfahrt durch den Ort gefällig? Mit dem Paralleltandem des Vereins Füreinander in Denkendorf ist dies auch Menschen möglich, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Die Jungfernfahrt des mit einem Elektromotor ausgestatteten Gefährts hat jetzt der Bürgermeister Ralf Barth bestritten – an seiner Seite Margret Harsch, die das Ganze sichtlich genoss.

 

Fahrer und Beifahrer sitzen nebeneinander, das fördert die Kommunikation. Weil das Tandem drei Räder hat, besteht keine Helmpflicht. Für den Beifahrersitz gibt es jedoch einen Sicherheitsgurt. Denn gedacht sei das Tandem vor allem für ältere Menschen wie etwa Bewohner der Pflegeheime, der Betreuten Wohnanlagen, Patienten des Krankenpflegevereins oder Menschen mit Behinderungen, erklärt Marlies Kellmayer, die Vorsitzende des Vereins.

Wer will, kann als Beifahrer selbst in die Pedale treten, für andere kann eine Platte herausgeklappt werden, um die Füße bequem abzustellen. Weil es in Denkendorf häufig bergauf und bergab geht, was die Reichweite von rund 60 Kilometern verkürzen kann, ist zudem ein zweiter Akku an Bord.

Gefahren wird nur bei trockenem Wetter

Gefahren wird von Frühjahr bis Herbst in der Regel von Montag bis Freitag tagsüber, bei trockenem und nicht zu heißem Wetter, weil es keinen Sonnen- und Regenschutz gibt. Die Fahrten in und um Denkendorf sollen maximal eine Stunde dauern, um Fahrer und Fahrgast nicht zu überfordern. Die Strecken können individuell mit den jeweiligen Fahrern ausgehandelt werden. Grundsätzlich gemieden werden sollen jedoch stark befahrene Straßen und solche mit großer Steigung. „Vermutlich kristallisieren sich mit der Zeit favorisierte Strecken heraus“, sagt Kellmayer. Die Fahrten sind kostenlos, Spenden sind jedoch erwünscht.

Acht ehrenamtliche Fahrer haben sich bereits gefunden, weitere sind willkommen. Sie bestimmen, wann und in welchem Umfang sie zur Verfügung stehen. Mögliche Termine werden im Gemeindeanzeiger, auf der Vereinshomepage, im Bürgernetzwerk und bei Einrichtungen für ältere Menschen bekannt gegeben. Interessierte Passagiere melden sich mit ihrem Terminwunsch im Vereinsbüro (Tel. 0711 /  25 51 93 06) oder per Mail (fuereinander-denkendorf@gmx.de).

Jeder Fahrer bekommt eine Einweisung

Alle Fahrer haben eine Einweisung auf dem Tandem bekommen, können aber vor jedem Einsatz auch noch einmal Probe fahren. „Es ist nicht wie normales Fahrradfahren“, sagt Ralf Barth, der häufig mit seinem E-Bike im Ort unterwegs ist. Ihm gefällt die Idee, „dass das Tandem es erlaubt, Dinge zu tun, die vielleicht alleine nicht mehr möglich sind“. Er habe sich vorgenommen, mindestens einmal im Quartal als Fahrer bereitzustehen. Sagt’s und düst mit einer fröhlich lachenden Margret Harsch davon.

Mehr als 15 000 Euro hat der Verein für das Tandem investiert, ein Teil davon kam aus dem Erlös des Denkendorfer Entenrennens. Man habe sich von anderen Kommunen des Landkreises wie Ostfildern, Plochingen, Deizisau oder Altbach, in denen es bereits solche Tandems gibt, für die Idee inspirieren lassen und sich dort auch informiert, erklärte Kellmayer bei der Präsentation des Bikes.

Gesucht wird noch nach einer abschließbaren Garage mit Stromanschluss, in der das Tandem abgestellt werden kann. Wer eine solche Garage vermieten kann, wendet sich bitte an den Verein https://fuereinander-denkendorf.de.