Ein bescheidener Diener des Volkes: Uruguays Präsident Pepe Mujica Foto: Piffl Medien

Regisseurin Heidi Specogna begleitete den ärmsten Präsidenten der Welt, José „Pepe“ Mujica in Uruguay, bereits im vorigen Jahrhundert. Er spendete 90 Prozent seines Gehalts – der Film erinnert auf imponierende Weise daran, dass Staatsmänner in einer Demokratie ursprünglich als Diener des Volkes eingesetzt wurden.

Filmkritik zum Kinofilm "Pepe Mujica"

Der 80-jährige José „Pepe“ Mujica lebt bescheiden. Er züchtet Blumen, lenkt einen klapprigen VW-Käfer – und regiert Uruguay. Hierzulande stimmen Politiker mit kaum verwundernden Ergebnissen über die Erhöhung ihrer Diätenbeträge ab. Pepe indes spendet 90 Prozent seines Gehalts für Karikatives. Besondere Berühmtheit brachte ihm die Entscheidung zur Regulierung des uruguayischen Marihuana-Marktes.

Regisseurin Heidi Specogna begleitete den ärmsten Präsidenten der Welt bereits im vorigen Jahrhundert. 1997 fokussierte sie sich im Streifen „Tupamaros“ noch auf dessen weniger friedliche Vergangenheit, in der er als Guerillero im Gefängnis saß. Ihr neues Werk „Pepe Mujica“ porträtiert nun die außergewöhnliche Lebensführung des ehemaligen Staatsoberhaupts, dessen Amt vor kurzem Tabaré Vázquez übernahm.

Treffen mit Barack Obama und Angela Merkel

Specogna lässt Pepe viel Redezeit. Er wirkt weise. Er differenziert. Sowohl Kapitalismus als auch Sozialismus, räsoniert er, hätten ihre Schwächen. Dennoch spüre ein jeder tief im Inneren, dass es falsch sei, wenn ein Mensch für einen anderen arbeiten müsse. Auch Mujicas Treffen mit Barack Obama und Angela Merkel sind zu sehen. Letztere erkundigte sich bei seinem Staatsbesuch, ob Pepe seinen Wagen tatsächlich selbst fahre.

Film und Person „Pepe Mujica“ erinnern auf imponierende Weise daran, dass Staatsmänner in einer Demokratie ursprünglich als Diener des Volkes eingesetzt wurden.

Unsere Bewertung zu Pepe Mujica: 4 von 5 Sternen - empfehlenswert!

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