Der Bezirksbeirat Obertürkheim schlägt einen Direkt-Pendelbus von der Neckarhalde nach Rotenberg vor. Foto: Kuhn

Der Bezirksbeirat Obertürkheim hat Vorschläge gemacht, wie das Parkchaos in Rotenberg gelindert wird: mit freiem Parken auf dem Bauhaus- oder Kaufland-Areal und einem Pendelbus zur Egelseer Heide.

Rotenberg - Die ersten heißen Wochenenden haben gezeigt: Der Ausflugsverkehr zur Grabkapelle und zur Egelseer Heide ist ungebrochen – trotz neuer Hinweisschilder. Hauptbetroffene sind zwar die Anwohner in Rotenberg, aber auch Uhlbach und Obertürkheim spüren die Auswirkungen des Verkehrschaos’. Deswegen hat Christoph Hofrichter, Bezirksbeirat der Fraktion SÖS-Linke-Plus, einen Antrag eingebracht, der die Parkplatzsituation in Rotenberg entschärfen soll: Die Ausflügler sollen animiert werden, an besucherstarken Wochenenden ihre Fahrzeuge auf den Kaufland- oder auf den Bauhaus-Parkplätzen abzustellen, um dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Rotenberg zu fahren.

Die Idee mit der Parkplatznutzung der Firmen ist nicht neu – sie stammt von Fritz Currle. Der CDU-Stadtrat Currle hat die Fühler bereits ausgestreckt. „Zumindest eines der beiden angesprochenen Unternehmen ist offenbar nicht abgeneigt, seine Parkplätze zumindest an den Sonn- und Feiertagen für die Rotenberg-Besucher bereit zu stellen“, sagt der Uhlbacher. Obertürkheims Bezirksbeirat bat die Stadtverwaltung deswegen, mit den Unternehmen Gespräche über die Parkplatznutzung zu führen. Auf dem Areal sind nach Schätzung der Bezirksbeiräte rund 300 Stellflächen vorhanden. Der Vorschlag war bereits im Rahmen des Verkehrskonzepts Rotenberg geprüft, aber dann nicht mehr weiter verfolgt worden.

Öffentlicher Nahverkehr nicht attraktiv

Ein Grund: Bisher ist die Anbindung des öffentlichen Nahverkehrs offensichtlich nicht attraktiv genug. Unweit der Kaufland- und Bauhaus-Parkplätze liegen zwar die beiden Haltestellen „Neckarhalde“, die von den Bussen der SSB-Linie 61 angefahren werden. Doch die Busse fahren nicht direkt nach Rotenberg. Sie machen einen Umweg über den Karl-Benz-Platz, an dem sie zudem einige Minuten stehen, um auf Fahrgäste zu warten oder sie ein- und aussteigen zu lassen. Auch der Bus, der von Rotenberg in Richtung Obertürkheim fährt, macht einen Schlenker über den Karl-Benz-Platz.

Fahrzeug mittlerer Größe reicht

Deswegen schlägt nun Hofrichter einen Direkt-Shuttle-Bus von der Haltestelle „Neckarhalde“ in Richtung Rotenberg und zurück vor. „Der Direktbus würde von der Neckarhalde ohne einen weiteren Halt bis zur Wendeschleife am ehemaligen Rotenberger Schulhaus oder sogar noch weiter bis zur Schranke auf der Egelseer Heide fahren“, so Hofrichter. Um durch die schmale Stettener Straße zu kommen, müsste ein Fahrzeug mittlerer Größe reichen. Der SÖS-Bezirksbeirat denkt dabei an eine Busgröße wie die der Linie 64, die vom Frauenkopf zur Stelle und dann weiter eine Verbindung zur Waldebene Ost herstellt. „Ein Fahrzeug dieser Größe könnte an der Egelseer Heide passabel wenden “, so Hofrichter. Er geht davon aus, dass zwei dieser Busse genügen würden. Die kleinen Pendelbusse könnten, so der Vorschlag des Obertürkheimer Bezirksbeirats, der dem Antrag einstimmig zustimmte, an Sommerwochenenden von 9 bis 19 Uhr alle 30 Minuten verkehren.

Der Vorteil: Durch den zusätzlichen Zubringer würde auch die reguläre Buslinie 61 entlastet werden. Denn alle 15 Minuten würde damit von der Neckarhalde ein Bus nach Rotenberg fahren und von dort wieder zur Neckarhalde zurückkehren.