Dank Hilfsmotor geht es im Turbo-Modus zügig bergauf. Kann man nur hoffen, dass der Akku geladen ist. Bis 25 Stundenkilometer unterstützt der Motor die Fahrt. Foto: Tom Bloch

Unterwegs mit dem Pedelec – Teil zwei unseres Selbstversuchs: Es geht aufwärts. Doch Dank Hilfsmotor geht es auch Berge im Turbo-Modus zügig hinauf. Und auch das Schieben wird angenehmer.

Zuffenhausen - Ich liebe Berge. Auch Kuppen, Steigungen und Stiche mag ich neuerdings, da ich mit dem Pedelec fahre. Je steiler es aufwärts geht, desto besser. Seit einer Woche benutze ich mein neues Elektrofahrrad, um es für unsere Leserinnen und Leser zu testen, und ich muss sagen: die Angelegenheit ist äußerst kommod.

Mit Motor schiebt es sich auch leichter

Früher, als der Strom beim Radeln allein aus meinen Oberschenkeln und Waden kam, waren mir Berge verhasst und ich machte, wenn möglich, stets einen großen Bogen um jeden Buckel und Hügel. Ein Bergfloh war ich mit meinen 1,84 Metern und mehr als 80 Kilos nie, eher eine Bahnwanze. Daher führte meine Lieblingstrainingsstrecke flach von Mühlhausen den Neckar entlang nach Marbach und so weiter. Denn, alte Radfahrerregel: Wo Flüsse fließen, geht es in der Regel flacher zu. Ich sage ausdrücklich in der Regel, denn so manche Uferstraße hält so manche Überraschung parat. Und ehe man sich versieht, steht man vor einer Wand. So richtig flach bleibt es garantiert nur auf dem Wasser, aber darum soll es an dieser Stelle nicht weiter gehen. Es geht ja ums Pedelec.

Der E-Motor meines Elektrofahrrads unterstützt mein Pedalieren bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Fahre ich schneller, schaltet sich der Motor ab und ich muss mehr Arbeit leisten. Das strengt an, denn die 20 Kilo Fahrrad sind kein Leichtgewicht. Bergauf nutze ich nur die beiden Modi Sport und Turbo. Die verbrauchen zwar am meisten Energie, aber mit den niedrigeren Einstellungen Eco und Tour müsste ich mehr als mir lieb ist in die Pedale treten. Geht es bergab, schalte ich den Hilfsmotor ganz aus und lasse es rollen. Ein nettes Gimmick hat das Pedelec außerdem zu bieten: Wer bergauf absteigen muss, kann per Knopfdruck den Motor im Schritttempo hinzuschalten, so schiebt es sich leichter.

Mit 25 Stundenkilometern genau an der Grenze

Ein Wörtchen noch zu den 25 Stundenkilometern. Die Elektromotoren riegeln beim Tempo 25 ab. Das hat rechtliche Gründe. Denn nur bis zu dieser Geschwindigkeit gilt das Pedelec noch als Fahrrad und braucht weder Nummernschild noch Versicherung. Es gibt auch eine schnellere Variante; das sogenannte S-Pedelec mit ebenfalls pedalierabhängiger Motorunterstützung. Diese Räder haben stärkere Motoren und fahren mehr als 25 Stundenkilometer. Jedoch gelten sie als Kleinkraftrad, Leichtkraftrad oder sogar Motorrad und eine Betriebserlaubnis, Haftpflichtversicherung und ein Führerschein könnten nötig sein. Beim Pedelec ist das alles nicht der Fall und so ist eben Schluss mit lustig, wenn man die 25 Stundenkilometer überschreitet. Als Reisegeschwindigkeit bergauf ist dieses Tempo einwandfrei. Auf der Ebene würde ich mir manchmal wünschen, dass es wenigstens eine Handvoll Stundenkilometer mehr wären. So mit 30 unterwegs sein, das wäre schön. Aber, Gesetz ist Gesetz, und da kann man wohl nichts machen – außer eines: selber treten.