Nach dem Aufräumen fühlt man sich gleich wieder viel besser. Foto: Roman Samborskyi / shutterstock.com

In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihren PC oder Laptop Schritt für Schritt aufräumen, um wieder den Überblick zu gewinnen. Außerdem geben wir Ihnen nützliche Tipps, um die Ordnung in Zukunft zu halten.

Schritt 1: PC ausmisten

Was in der Wohnung funktioniert, hilft auch beim Aufräumen des PCs: Ausmisten. Durchforsten Sie im ersten Schritt sämtliche Ordner und Programme bzw. Apps auf Ihrem PC und löschen Sie alles, was Sie wirklich nicht mehr benötigen. Bei der Entscheidung, ob Sie ein gewisses Programm noch benötigen, kann die Seite „Should I Remove It“ helfen. Dieser Schritt kann zwar einige Zeit in Anspruch nehmen, doch er lohnt sich. Denn je weniger Gerümpel auf dem PC vorhanden ist, desto weniger müssen Sie später sortieren.

Tipp: Löschen Sie die Dateien nicht umgehend aus dem Papierkorb. So können Sie später einzelne Objekte wiederherstellen, falls diese fälschlicherweise gelöscht wurden.


Schritt 2: Computer ordnen

Nun, da Sie hoffentlich nur noch die Dateien und Programme auf Ihrem PC haben, die Sie auch wirklich brauchen, sollten Sie eine neue Ordnerstruktur anlegen. Hierbei kann es helfen, in mehreren Ebenen zu arbeiten. Erstellen Sie zum Beispiel einen Ordner mit dem Titel „Finanzen“. Dort bringen Sie alles unter, was auch nur im Entferntesten mit Finanzen zu tun hat.

Innerhalb des Ordners erstellen Sie dann weitere Ordner. Zum Beispiel einen für die Steuererklärung, einen anderen für Rechnungen oder einen für Bankunterlagen. Der Ordner mit den Bankunterlagen kann wiederum in weitere Unterordner aufgeteilt werden: Kontoauszüge, Schriftverkehr usw.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass jede Datei ihren Platz bekommt. Ebenso wie jedes Teil in Ihrer Wohnung auch seinen angestammten Platz hat. Die Kleidung hängt im Kleiderschrank, das Besteck gehört in die Besteckschublade und Lebensmittel lagern im Vorratsschrank.


Schritt 3: Dateien einsortieren

In Schritt 3 werden die neuen Ordnerstrukturen mit Inhalten gefüllt. Hierbei ist es hilfreich, mit mehreren Fenstern zu arbeiten, sodass Sie die Dateien einfach nur verschieben müssen. Öffnen Sie ein Fenster mit den Ordnern und ein anderes mit den Dateien, die Sie dort unterbringen wollen. Verschieben Sie dann nach und nach die Dateien an ihren neuen Platz.

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Schritt 4: PC bereinigen ohne Programme

Obwohl nach den ersten drei Schritten der PC nun viel aufgeräumter sein sollte, verbirgt sich auf der Festplatte vermutlich noch eine Menge Datenmüll, den es zu entfernen gilt. Mit diesen drei Schritten entmüllen Sie Ihren PC ganz ohne externe Programme.

Datenträgerbereinigung durchführen

Im ersten Schritt können Sie bei Windows eine Datenträgerbereinigung vornehmen. Suchen Sie dazu einfach nach „Datenträgerbereinigung“ im Menü und löschen Sie die vorgeschlagenen Dateien. Sie können manuell auch weitere Dateien anhaken, die Sie löschen möchten. Hierbei sollten Sie aber sicher sein, dass Sie diese nicht mehr benötigen.

Speicherplatz freigeben

Auch die Freigabe von Speicherplatz macht in diesem Kontext Sinn. Gehen Sie dazu in die Einstellungen, wählen Sie „System“ und öffnen Sie den Speicher. In den Speichereinstellungen können Sie dann die Speicheroptimierung konfigurieren oder direkt ausführen. Dadurch können Sie ungenutzte Dateien löschen.

Autostartprogramme deaktivieren

Wenn Ihr PC beim Hochfahren sehr langsam ist, kann das mitunter an unnötigen Programmstarts liegen. Gehen Sie in die Einstellungen, wählen Sie „Apps“ aus und klicken Sie auf „Autostart“. Schalten Sie dort den Autostart für die Programme aus, die nicht benötigt werden. Virenscanner und andere Sicherheitssoftware sollte jedoch angehakt bleiben, da diese essenziell sind.

Weitere Tipps zur richtigen Anwendung der Datenträgerbereinigung, Speicheroptimierung und Deaktivierung von Autostartprogrammen finden Sie auf der Seite des Microsoft Supports oder in diesem Video.

Video: PC aufräumen ohne Programme

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Schritt 5: Datenmüll entfernen mit Programmen

Obwohl es nicht zwingend notwendig ist, externe Programme zum Entmüllen des PCs zu verwenden, können diese in manchen Fällen durchaus Sinn machen. So finden sich gerade Anfänger oft nicht mit den integrierten Aufräumfunktionen ihres PCs zurecht. Die einheitliche und einfache Bedienung externer Softwareprogramme erleichtert die Bereinigung enorm. Das Portal heise online empfiehlt unter anderem die folgenden drei Programme:


So halten Sie die Ordnung auf dem PC

Mit dem einmaligen Aufräumen ist es in der Regel noch nicht getan, denn allzu schnell verfällt man in alte Muster und das Spiel beginnt von vorne. Um zu vermeiden, dass Sie jedes halbe Jahr eine große Aufräumaktion starten müssen, können Sie die folgenden Tipps anwenden.

Dateien auslagern

Um den Speicherplatz auf dem PC zu schonen, können Sie in regelmäßigen Abständen Dateien auf externe Speichermedien übertragen oder in eine Cloud laden. Besonders bei Dateien, die nicht ständig benötigt werden, macht die Auslagerung Sinn. Also etwa für die Buchhaltung aus den vergangenen Jahren oder Urlaubsbilder. Vermeiden Sie jedoch den Fehler, statt des PCs die Festplatte oder Cloud vollzustopfen. Auch dort sollte eine gewisse Ordnung herrschen, um bei Bedarf schnell an die Dateien zu gelangen.

Ordnungssystem aufrechterhalten

Es bringt nichts, den PC einmal aufzuräumen, nur um dann wieder in alte Muster zu verfallen. Ist das Ordnungssystem erst mal aufgesetzt, sollte es auch entsprechend genutzt werden. Das heißt, neue Dateien sollten immer sofort in die richtigen Ordner einsortiert werden.

Ungenutztes gleich löschen

Um zu vermeiden, dass sich zu viel Datenmüll ansammelt, macht es Sinn, ungenutzte Dateien und Downloads immer direkt in den Papierkorb zu verschieben. So bleibt die Downloadliste stets übersichtlich und die Ordnerstruktur droht nicht unter lose herumfliegenden Dateien zu ersticken.

Tipp: Falls Sie Ihren Download-Ordner nicht ständig von Hand leeren wollen, können Sie bei Windows unter Einstellungen → System  Speicher in der Speicheroptimierung eine automatische Löschfrist festlegen. Sie haben die Wahl zwischen Nie, 1 Tag, 14 Tage, 30 Tage und 60 Tage. Dasselbe gilt für den Papierkorb, falls die automatische Entleerung nicht schon voreingestellt ist.

Vorsicht bei Downloads

Wenn Sie Programme aus dem Internet herunterladen, werden oftmals andere Programme in dem Download-Paket versteckt. Dabei handelt es sich zwar nicht notwendigerweise um Schadsoftware, doch auch vermeintlich harmlose Software, die Sie nicht brauchen, kann wiederum Ihre Festplatte zumüllen. Aus diesem Grund sollten Sie immer sehr genau darauf achten, was Sie herunterladen und gegebenenfalls den Download von Extraprogrammen ablehnen.

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