Welche Wünsche der Kirche da wohl zuteil werden. . . Foto: Horst Dömötör

Ein Stationenweg rund um die Heiliggeistkirche informiert über das Pfingstfest.

Pattonville - Wie war das noch einmal mit Pfingsten? Klar, ein verlängertes Wochenende weist der Kalender Jahr für Jahr aus. Und in Baden-Württemberg freut man sich über den Ferienbeginn. Aber was wird an Pfingsten eigentlich gefeiert? Die Antwort scheint auch für gläubige Christen nicht einfach zu sein. Grund genug für die katholische und evangelische Kirchengemeinde, das in diesem Jahr einmal näher zu erläutern. Und wo kann man das besser tun als rund um die Heiliggeistkirche in Pattonville? Der Heilige Geist steht nämlich im Mittelpunkt des Pfingstfestes.

Sechs Stationen sind rund um die Kirche installiert worden – keine klassischen Verweil- und Gebetsorte, wie sie die Gläubigen von Kreuzwegen kennen. Laminierte Blätter mit Texten informieren über den Hintergrund des Pfingstfestes. Die erste Station ist direkt neben dem Kircheneingang zu finden, am Metallzaun gegenüber vom großen Nadelbaum. „Wie siehst du den Wind“?, lautet die Frage. An diesem kühlen und etwas stürmischen Tag ist die Antwort schnell zu finden.

Den Wind selbst kann man nicht sehen, aber die Bewegung in den Blättern der Bäume. Und man kann tatsächlich das Rauschen der Blätter hören.

Auch wenn diese Station zum Meditieren einlädt, der Weg ist eigentlich für Familien mit bewegungsfreudigen Kindern gedacht. An der zweiten Station geht es darum, Luftballons aufzublasen und so einerseits Kraft einzusetzen, andererseits aber auch wieder zu spüren, wie Kraft zurückkehrt. Für Kinder sind die kleinen Luftballons in knalligen Farben gut geeignet und sorgen für Abwechslung.

Am holprigen Betonweg zwischen den beiden ersten Stationen scheint sich seit den Zeiten der Amerikaner wenig geändert zu haben. Der Weg zwischen Station 2 und 3 jedoch führt über frisches grünes Gras mit vielen Gänseblümchen – fast zu schade, um darauf zu treten. Aber um die nächste Aufgabe zu lesen, muss man das einfach tun. Ums Thema Trost geht es nun. Verlockend aussehende süße „Trösterle“ finden sich in einer kleinen Tupperdose am Boden. Erwachsene sollten sich lieber zurückhalten, damit Kinder später noch genügend Auswahl haben.

Für die vierte Station geht es übers weiche Gras und den unebenen Beton zurück an die Seite der Kirche. Dort sieht man, in wie vielen Sprachen es ein Wort für den Heiligen Geist gibt. Die fünfte Station hat man da schon fest im Blick. An der Tür zum Nebeneingang der Kirche erinnert das Aufgabenblatt daran, dass der Heilige Geist oft auch als Taube dargestellt wird. Die liebevoll gebastelten Papiertauben scheinen nur darauf zu warten, aus ihrer kleinen Tupperdose freigelassen zu werden.

Das letzte Stück Weges führt wieder über den Rasen an die Rückseite des Chorraumes der Kirche. Dort kommen Besucherinnen und Besucher nur selten hin. Erstaunt bemerkt man, wie nahe die Nachbarn am Ende eines kleinen Weges diesen Teil der Kirche vor sich haben. Beinahe könnte man denken, der Briefkasten am Zaun würde zu einem dieser Häuser gehören.

Doch die letzte Information weist darauf hin, dass man erst einmal vor Ort etwas mit den kleinen blauen Bleistiften auf die passgenau zugeschnittenen Zettelchen schreiben soll, bevor man es in den Briefkasten werfen darf. Glückwünsche für die Kirche zu deren Geburtstag sollen es sein, erfährt man. Der Geburtstag der Kirche – auch das eine der Bedeutungen von Pfingsten.