Das Energieteam und Schulleiter Oliver Schmider (Mitte) freuen sich über die Zusammenarbeit mit Ellinor Hoyer und Klaus Mertel (rechts neben Schmider) vom Landratsamt. Foto: /Jacqueline Fritsch

Die Erich-Bracher-Schule beteiligt sich an einem Projekt des Kreises und der Stadt Ludwigsburg.

Pattonville - Ideen gibt es schon zuhauf: Für den Kaffeeautomaten bringt jeder seinen eigenen Becher mit, an den Mülleimern draußen können Aschenbecher aufgestellt werden, ein Foodtruck liefert warmes Mittagessen, damit sich die Schüler kein in Plastik verpacktes Essen im Supermarkt kaufen müssen und ganz wichtig: In den Computerräumen sollte man wenigstens die Bildschirme nachts ausschalten. Catharina, Lara, Emely und Lea könnten noch mehr aufzählen. „Große Baustellen haben wir nicht gefunden, weil die Schule eigentlich schon viel tut“, sagt Emely. Deshalb wollen sie die Erich-Bracher-Schule mit kleinen Projekten nachhaltiger machen.

Energiesparen im Fokus

Am vergangenen Donnerstag ist es offiziell geworden. Die Erich-Bracher-Schule hat mit ihrem Träger, dem Landkreis, einen Vertrag unterzeichnet, dass sie sich fürs Ressourcen- und Energiesparen einsetzen möchte. Damit beteiligt sie sich als eine von zwölf Einrichtungen an dem Projekt „Energiesparmodelle an Schulen im Landkreis Ludwigsburg“. Das Ziel ist es, Schüler für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren. Für die besten Ideen winken sogar jährlich Prämien von bis zu 1500 Euro. Das Geld steht der Schule frei zur Verfügung.

Catharina, Lara, Emely und Lea gehören zum sogenannten Energieteam der Erich-Bracher-Schule. Mit elf weiteren Elftklässlern des Wirtschaftsgymnasiums besuchen sie eine AG, die nun mit dem Energieprojekt betraut ist. Zur Vertragsunterzeichnung waren Vertreter des Landkreises an der Pattonviller Schule zu Gast und haben mit den Schülern, den Lehrern und Hausmeistern einen Rundgang gemacht, um Verbesserungspotenzial in Sachen Nachhaltigkeit ausfindig zu machen.

Klaus Mertel vom Landratsamt ist für die Erich-Bracher-Schule zuständig. Das heißt: Er kennt sich mit dem Gebäude und dem, was dort ab- und zufließt gut aus. Er warnt die Schüler gleich, dass sie an der Wärmeerzeugung auf dem Gelände nichts ändern können, wohl aber am Strom. An anderen Schulen sei die Idee einer Windkraftanlage aufgekommen; auch so etwas sei denkbar.

„Ich will damit sagen, dass wir auch Geld für eure Projekte in die Hand nehmen und wenn es eine gute Idee ist, nehmen wir auch viel Geld in die Hand“, sagt Mertel. Das Landratsamt hat bei dem Projekt eine ausführende Rolle, die an der Schule auch dringend benötigt wird. „Es ist oft so, dass gute Ideen da sind, aber es dann an jemandem fehlt, der hinterher ist und es wirklich umsetzt“, sagt der Schulleiter Oliver Schmider.

Passiert ist schon Einiges

Dennoch hat sich an der Erich-Bracher-Schule schon einiges in Sachen Nachhaltigkeit getan. Die Juniorenfirma, der derzeit die Elftklässler aus der AG angehören, hat sich schon immer mit der Entwicklung von nachhaltigen Produkten beschäftigt. So wird an der Schule bald ein wiederverwendbarer Block verkauft. Wenn die Seite voll ist, wird sie digital gespeichert und kann abgewischt und neu beschrieben werden. Andere Schüler haben einen Baum gepflanzt, wieder andere wollten einen Wasserspender aufstellen – das zögert sich noch wegen einer fehlenden Wasserleitung hinaus.

Das Energiesparprojekt wird vom Landkreis in Kooperation mit der Stadt Ludwigsburg organisiert und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. An der Erich-Bracher-Schule soll es ein Startschuss sein, damit sich die Schüler noch intensiver mit Energiesparen, Mülltrennung, Lebensmittelverschwendung und so weiter auseinandersetzen. Die nächsten Elftklässler werden in einem Jahr mit eingebunden, entwickeln neue Ideen und setzen die von ihren Vorgängern weiter um. „Ich bin gespannt, was sich dabei über die Jahre entwickelt“, sagt Oliver Schmider.