Ist dankbar für die Begegnungen mit vielen Menschen aller Generationen: Stefanie Reinert. Foto: privat

Stefanie Reinert von der evangelisch-methodistischen Kirche wird am Sonntag nach fünf Jahren in der Schillerstadt verabschiedet. Von September an wird sie in Friedrichsdorf tätig sein.

Viele Besucher werden am Sonntag wehmütig den Worten von Stefanie Reinert beim Gottesdienst auf der Jugendwiese lauschen – es wird ihr letzter sein. Nach fünf Jahren verabschiedet sich die Pastorin der evangelisch-methodistischen Gemeinde aus der Schillerstadt, von September an wird sie als Leitende Pastorin in Friedrichsdorf im Taunus tätig sein. Die Bilanz ihrer Zeit im Kirchenbezirk Marbach fällt sehr positiv aus: „Ich bin dankbar für die Begegnungen mit so vielen Menschen aller Generationen.“

Auch in Murr und Pleidelsheim tätig

Neben den Diensten in Marbach, die sie sich mit ihrem Kollegen Matthias Knapp aufgeteilt hat, war Stefanie Reinert schwerpunktmäßig in den Teilgemeinden Murr und Pleidelsheim tätig, während Kapp daneben noch in Erdmannhausen und Steinheim gewirkt hat. Gefreut hat sich die 38-Jährige vor allem darüber, dass sie bei Hochzeiten und Taufen die Freude mit Menschen teilen durfte, aber auch die schweren Momente, wenn es galt, von einem lieb gewonnenen Menschen Abschied zu nehmen. „Es war schön, das alles mit unserem Glauben zu verbinden“, erzählt die Pastorin, die zudem fünf Gruppen von Jugendlichen im Unterricht begleitet hat.

Neben den zahlreichen lebendigen Gottesdiensten, die die Gemeinde auch während der Coronapandemie aufrechterhalten hat, sind ihr auch einige besondere Aktionen in guter Erinnerung geblieben. „Da gab es die Marbacher Meile, unseren Edel-Trödel oder die zahlreichen Ausstellungen, Konzerte und Lesungen in der Erlöserkirche“, nennt sie einige Beispiele. Aber auch die regelmäßigen Gottesdienste im Kleeblattheim in Murr haben einen festen Platz im Schatz ihrer persönlichen Erinnerungen.

„Veranstaltungen wie der offene Mittagstisch, der Winter-Spielplatz oder unsere Filmabende haben in den Ort hineingewirkt“, findet Stefanie Reinert. Der Bezirk habe seine Türen geöffnet. Sie hofft, dass er nach Corona wieder an einen Großteil dieser Veranstaltungen anknüpfen kann.

Reinerts Stelle wird vorerst nicht wieder besetzt

In ihrer letzten Woche in Marbach steht vor allem die Planung ihres letzten Gottesdienstes auf dem Programm von Stefanie Reinert, die in Reutlingen aufgewachsen ist und in Tübingen, Heidelberg und Wuppertal studiert hat. „Ich vermute, dass in unserer ,Zeit der Gemeinschaft‘ nach der Predigt noch eine Überraschung zum Abschied auf mich wartet“, erzählt sie. Nach fünf Jahren in Villingen-Schwenningen war Marbach ihre zweite Station. Friedrichsdorf im Taunus wird die erste Stelle außerhalb Baden-Württembergs für sie sein. Dass sie nur fünf Jahre in einem Kirchenbezirk tätig war, ist für die evangelisch-methodistische Kirche eher ungewöhnlich. „Normalerweise dauern die Stationen acht bis zehn Jahre“, erläutert sie. Dennoch folgt sie natürlich der Weisung ihres Bischofs, der zuvor jedoch wie üblich Gespräche mit ihr über ihre weitere Zukunft geführt hatte.

Für die evangelisch-methodistische Kirche in Marbach wird die Zeit nicht einfacher werden, Reinerts Stelle wird vorerst nicht wieder besetzt. In den nächsten Monaten wird Pastor Matthias Kapp den Kirchenbezirk mit seinen fünf Teilgemeinden allein betreuen müssen.