Im Konrad-Adenauer-Haus ist man auf der Suche nach einem neuen Chef. Foto: dpa/Michael Kappeler

Der Andrang auf den CDU-Vorsitz hält sich sehr in Grenzen. Das zeigt die derzeitigen Probleme in der Partei, kommentiert Katja Bauer.

Stuttgart - Seit Samstag ist das Stellengesuch der CDU sozusagen offiziell: Der Vorsitz der einstigen Kanzlerinnenpartei ist zu vergeben. Denn Armin Laschet muss nach nicht einmal einem Jahr gehen, mit ihm hat die Partei das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte bei einer Bundestagswahl zu verkraften. Dass nicht der Kandidat alleine die Ursache für das blamable Abschneiden ist, sondern die Partei ein tiefer gehendes Problem hat, lässt sich nun am Nachfolgeprozess ablesen.

 

Die Partei sucht nach Orientierung

Der Andrang für den Spitzenjob der CDU ist verhalten. Schon das komplizierte Verfahren für die Bewerbung zeigt, wie sehr die Partei nach Orientierung sucht. Auch die erwartete Bewerberlage und die Reihe derer, die abwinkt, sprechen eine deutliche Sprache: Gehandelt werden vor allem zwei Männer, die bereits erfolglos für den Vorsitz kandidiert haben. Die verbliebenen CDU-Ministerpräsidenten, die natürlich in Frage kämen, stehen hingegen nicht zur Verfügung.

Keine leichte Aufgabe

Die Aufgaben, die vor einem neuen CDU-Chef liegen, sind groß. Seit dem Abgang von Angela Merkel als Parteichefin Ende 2018 ist die Partei nicht zur Ruhe gekommen. Jetzt, in der Opposition, gilt es, den inhaltlichen Kurs zu finden, der verlorene Wähler überzeugen und zurückholen kann. Gleich, zu welchem Schluss man kommt, in welche Richtung es künftig gehen soll: Will die CDU wieder Tritt fassen, muss der neue Mann oder die neue Frau an der Parteispitze alle Lager auf diesem Weg mitnehmen.