Obwohl er die Presse bereits belogen hatte, sieht sich Pressesprecher Sean Spicer immer noch der Wahrheit verpflichtet: „Es ist unsere Absicht, Sie nie anzulügen.“ Foto: AP

In der Comedy-Show „Saturday Night Live“ hat die US-Schauspielerin Melissa McCarthy jetzt den Donald-Trump-Pressesprecher des Weißen Hauses, Sean Spicer, parodiert – und ist damit besser als das Original.

New York - Alec Baldwin hat es schon getan und sich damit den mächtigsten Mann der Welt zum Feind gemacht. In der Comedyshow „Saturday Night Live“ (SNL), parodiert der Schauspieler regelmäßig US-Präsident Donald Trump und ernetet damit viel Gelächter und Anerkennung.

Jetzt wurde ihm in der TV-Show eine weitere Figur zur Seite gestellt: Trumps cholerischen Pressesprecher Sean Spicer. Im übergroßen grauen Anzug und mit leichten Segelohren gibt sich die Schauspielerin Melissa McCarthy als bissigen Pressesprecher aus. Der erntete mit seiner Lüge über die Zuschauerzahlen bei Trumps Amtseinführung viel Spott und ist bekannt für sein äußerst angespanntes Verhältnis mit Journalisten.

Als dann der neue McCarthy-Spicer die Bühne betritt, oder eher den Presseraum des Weißen Hauses, stellt er schreiend klar: „Ich bin nicht hier um euer Kumpel zu sein, sondern hauptsächlich um Kaugummi zu kauen.“ Daraufhin schüttet er sich eine ganze Packung in den Mund, die er mit wütendem Gesichtsausdruck kaut. Den riesigen Klumpen klatscht er anschließend auf sein Podium.

Auch greift die Schauspielerin Spicers Art auf, mit Journalisten wie mit Kleinkindern zu sprechen: „Sind meine Worte zu groß? Muss ich es euch in Bildern erklären?“

Es folgen zwei Kisten, vollgepackt mit Gegenständen. Dabei erklärt McCarthys Spicer im aggressiven Erklärbärton: Die Verfassung (ein Stück Papier) gebe dem Präsidenten (ein Foto von Trump) sehr sehr viel Macht (ein Ladekabel).

Die Situation eskaliert nach einigen Zwischenfragen der Journalisten, darunter auch Schauspielerin Kristen Stewart. McCarthy-Spicer hebt kurzerhand das ganze Rednerpult an und attackiert die Presse damit.

Aber nicht nur Trumps Pressesprecher wird von den Medien heftig kritisiert: Auch dessen Beraterin Kellyane Conway landete mit ihrer Bezeichnung von Lügen als „Alternative Fakten“ einen Volltreffer. Jüngst hat sie Trumps Einreisestopp damit begründet, dass 2011 zwei irakische Flüchtlinge in die USA gekommen seien und dann die „Drahtzieher des Massakers von Bowling Green“ waren. Allerdings hat ein solches Massaker nie stattgefunden, wie Medien später richtig stellten. Demnach dürfte die nächste Parodie nicht lange auf sich warten lassen.