Von 2014 an, spätestens 2015, wird die Stadt Stuttgart das Parkraummanagement erweitern. Foto: Leif Piechowski

Die Autofahrer müssen sich auf einen weiteren Schwund bei den Gratisparkplätzen in Stuttgart einstellen. Von 2014 an, spätestens 2015, wird die Stadt das Parkraummanagement erweitern.

Stuttgart - Die Autofahrer müssen sich auf einen weiteren Schwund bei den Gratisparkplätzen in Stuttgart einstellen. Von 2014 an, spätestens 2015, wird die Stadt das Parkraummanagement erweitern. Dazu ermutigten die Stadträte die Verwaltung. Nach dem Vorbild des Westens kommen Teile der Bezirke Nord, Mitte, Ost, Süd und Bad Cannstatt dran.

Es geht um Stadtviertel, in denen es einen Mangel an Parkraum gibt. Dort führt die Stadt Gebühren ein, die Pendlerautos fernhalten sollen. Anwohner können sich für derzeit 30,70 Euro im Jahr einen Parkausweis besorgen. Für Firmen gibt es ebenfalls in begrenztem Umfang Möglichkeiten. Einen Anspruch auf einen konkreten Stellplatz hat man aber nicht. In Cannstatt gelten die Bereiche Seelberg und Kurpark als sehr regelungsbedürftig.

Das Pilotprojekt im Westen gilt zwei Jahre nach dem Start als erfolgreich, obwohl die Empörung örtlich und stellenweise groß war. Tagsüber könne man bei einer Auslastung von durchschnittlich 81 Prozent durchaus wieder einen Parkplatz an der Straße ergattern, sagte der Verkehrsplaner Stephan Oehler im Technik-Ausschuss. Nachts besteht mit 102 Prozent immer noch eine Überlastung – aber auch da sei es besser geworden. Es werde vermehrt auf private Parkplätze und öffentliche Verkehrsmittel zurückgegriffen.

Nicht einmal die Hälfte eingenommen

Mit „Abzocke“, sagte Ordnungsbürgermeister Martin Schairer, habe all das nichts zu tun. Im Westen habe es zuletzt einen Jahresüberschuss von 850.000 Euro gegeben – zwei Millionen waren geplant.

Das Programm für die Erweiterung, sagte Baubürgermeister Matthias Hahn, sei ehrgeizig. Man werde es nur Schritt für Schritt vollziehen können. Die Abfolge ist noch offen. Bei den Etatberatungen im Herbst wird es um Geld für die Umsetzung gehen. An den Fraktionen wird es nicht scheitern. Reihum lobten sie das Erfolgsmodell Westen. Alexander Kotz (CDU) sprach sogar von einem Quantensprung, weil die Lage verbessert worden sei. Nur Günter Stübel (FDP) erinnerte an Kritik in der Bevölkerung und in seiner Partei.