In Oberaichen gelten seit August neue Parkregeln. Foto: Archiv/Natalie /Kanter

Eine Neuregelung des Bundes und des Landes machen es möglich: Auch L.-E. und Filderstadt werden künftig selbst über die Gebühren ihrer Anwohnerparkausweise entscheiden dürfen. Was ändert sich für die Anwohner?

Leinfelden-Echterdingen/Filderstadt - Nichts ärgert manchen Anwohner mehr, als wenn er sein geliebtes Auto nicht mehr vor der eigenen Haustür abstellen kann. Weil dort nämlich schon jemand anderes parkt. Anwohner- oder auch Bewohnerparkausweise sollen hier Abhilfe schaffen. Doch wie kostspielig werden diese künftig sein?

Bisher durften diese Ausweise maximal 30,70 Euro pro Jahr kosten. Diese Obergrenze hatte der Bund vorgegeben, im Juli dann aber darauf verzichtet, um den einzelnen Ländern mehr Spielraum zu gewähren. Baden-Württemberg wiederum plant nun, die Festlegung dieser Gebühren komplett in die Hände der Kommunen zu legen. Damit könnte das Parken vor der Haustür deutlich teurer werden, denn dann können Städte und Gemeinden über den Preis entscheiden.

Der Städtetag geht davon aus, dass vor allem Städte mit teurem Wohnraum von der Neuregelung Gebrauch machen werden. Gerd Maier gibt für Leinfelden-Echterdingen dennoch Entwarnung: „Die Gebühren nach oben hin anzupassen, ist bei uns derzeit überhaupt kein Thema“, sagt der Leiter des städtischen Ordnungsamtes. Der Gemeinderat habe ganz klare Vorgaben gemacht. Der Ausweis solle 30 Euro pro Jahr kosten und nicht mehr.

Von Oktober an gibt es scharfe Kontrollen

Bekanntlich wird in L.-E. gerade das neue Parkraumkonzept der Gemeinde Schritt für Schritt umgesetzt. Und das, so schätzt Maier, werden die Fraktionen erst einmal abwarten wollen. Gestartet wurde in Oberaichen, seit August gelten die neuen Regeln auch rund um dem Echterdinger Zeppelinplatz. Wer sich nicht daran hält, kommt derzeit noch mit einer Verwarnung davon. Von Oktober an aber wird „scharf kontrolliert“, sagt Maier. Dann geht es Falschparkern an den Geldbeutel.

Noch in diesem Jahr sollen auch in Leinfelden im Manosquer Gebiet entsprechende Parkschilder aufgestellt werden, dieses Gebiet wird dann das dritte sein, in dem die neuen Parkregeln gelten. Sinn und Zweck des Konzeptes ist es, jene Leute, die sich das Parkticket an Messe und Flughafen sparen wollen, aus den Wohngebieten auszusperren. Wohnwagen sollen zudem keine Parkplätze mehr auf den Straßen blockieren, Garagen sollen für das Auto und nicht mehr als Abstellfläche genutzt werden. Stadtteile werden in Zonen aufgeteilt, für die bestimmte Bewohnerparkausweise gelten. Besucher können dort dann bis zu vier Stunden parken. Anschließend muss die Parkscheibe weitergestellt und das Fahrzeug umgeparkt werden – was nicht jedem gefällt. Anwohner fragen: Kann dies Verwandten oder gar der Partnerin zugemutet werden?

Rund um Bahnhof parken vor allem Anwohner

Zurück zu der Neuregelung: Auch in Filderstadt wird sich dadurch laut Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing vorerst nichts ändern. Denn dort gibt es bisher kein Anwohnerparken. „Wir haben zwar rund um den S-Bahnhof einen sehr hohen Parkdruck“, sagt Blessing. Dort seien im Schnitt 80 Prozent der Parkplätze belegt. Die Stadt habe aber festgestellt, dass dort nicht überwiegend Auswärtige ihr Fahrzeug abstellen, sondern vielmehr die Anwohner selbst. Aktuell laufe dazu noch eine Untersuchung. Ergebnisse liegen aber noch nicht vor.