Bis Ende des Monats sollen alle Schranken an den kostenpflichtigen Parkflächen stehen. Foto: Jacqueline Fritsch

Beim Thema Parkraummanagement auf dem Campus in Stuttgart-Hohenheim fühlt sich die Uni-Verwaltung schlecht informiert. Lokalpolitiker befürchten, dass die Parkplätze in den umliegenden Wohngebieten künftig noch knapper werden.

Hohenheim - Am 2. November wird es ernst: Auf 1400 Parkplätzen rund um die Uni Hohenheim werden dann Parkkosten fällig. Und zwar für Angehörige der Uni zwei Euro pro Tag und für Besucher zwei Euro pro Stunde beziehungsweise maximal sechs Euro pro Tag. Außerdem soll es einen Abendtarif geben, der für alle zwischen 18 und 6 Uhr zwei Euro kostet. Samstags, sonntags und feiertags werden pro Tag ebenfalls zwei Euro fällig. „Uns hat es überrascht, dass es jetzt einen Abendtarif gibt“, sagt Katrin Scheffer, Kanzlerin der Uni Hohenheim. So richtig glatt lief die Zusammenarbeit der Universität mit der Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg (PBW), die für das Parkraummanagement zuständig ist, bisher nicht. Die Uni fühlte sich zu schlecht über Termine informiert, die PBW hielt dagegen. Auch von Abend- und Wochenendtarifen wusste die Uni laut Katrin Scheffer bisher nichts. „Bei uns kommen am Wochenende einige Leute, die sich um Versuche kümmern und die Tiere füttern“, sagt sie, „die Parkkosten werden sie natürlich abschrecken“.

Auch einige Kommunalpolitiker sehen das kostenpflichtige Parken am Abend und Wochenende problematisch. So macht sich der Bezirksbeirat Thilo Reith (FDP) Sorgen um die örtliche Gastronomie, die durch die Parkkosten eventuell mit weniger Besuchern rechnen muss. „Das abendliche Parken könnte echt umsonst sein“, meint Reith.

Auch Studenten und Professoren zahlen mindestens zwei Euro am Tag

Das Parkraummanagement sieht nicht vor, dass es für Uniangehörige eine Art Dauerparkberechtigung gibt. Jeder Student und jeder Professor muss zwei Euro am Tag bezahlen – wenn er mehrmals ein- und ausfährt entsprechend mehr. In Plieningen und Birkach ist die Sorge groß, dass vom Wintersemester an die Parknot in den Wohngebieten deshalb noch größer wird. Tatsächlich bleiben aber auch auf dem Campus selbst ein paar Parkplätze kostenlos. „Es wird ein Flickenteppich werden“, sagt Katrin Scheffer. So wird zum Beispiel nur eine Seite der Egilolfstraße bewirtschaftet, da die andere Seite der Stadt gehört. Auch die Plätze am Studierendenwerk bleiben kostenlos. An der Steckfeldstraße fallen einige Parkplätze komplett weg, die in Behinderten- und Fahrradparkplätze umgewandelt werden.

Grundsätzlich wird es von November an also drei verschiedene Parkmöglichkeiten rund um Hohenheim geben: Kostenlose Plätze, kostenpflichtige Plätze entlang der Straße und beschrankte Parkflächen. Die Schranken werden derzeit zum Beispiel an der Filderhauptstraße und der Otto-Sander-Straße aufgebaut. Wenn alles fertig ist, wird es Ende Oktober eine viertägige Testphase geben. Auf den unbeschrankten, kostenpflichtigen Parkplätzen soll es in den ersten zwei Novemberwochen bei Verstößen noch keine Strafe geben. Danach sind 30 Euro fällig.