Für das Volksbank-Areal sollen Gestaltungsideen entwickelt werden. Foto: Archiv (Sandra Brock)

Das Volksbank-Areal wird in das Sanierungsgebiet der Stadt aufgenommen, das auch öffentlich bezuschusst wird. Eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, ob auf der Fläche Parkplätze entstehen könnten.

Marbach - In den politischen Gremien in Marbach ist in den vergangenen Jahren über verschiedene Standorte diskutiert worden, an denen man Parkplätze schaffen und damit die Stellflächennot lindern könnte. In der Verlosung sind zum Beispiel die Ludwigsburger Straße oder der Gerberplatz. Ganz neu aufs Tableau kam Ende 2019 das Volksbank-Gelände. Das Kreditinstitut und die Stadt bekundeten die Absicht, eine Machbarkeitsstudie für die Fläche in Auftrag zu geben, auf der neben einem neuen Wohn- und Geschäftshaus eine Tiefgarage errichtet werden könnte (wir berichteten). Wenn alles glattgeht, gibt es für die Untersuchung sogar einen Zuschuss von der öffentlichen Hand. Und zwar über das Sanierungsgebiet Altstadt, in das das Volksbank-Areal aufgenommen werden soll.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik stand bei seiner jüngsten Zusammenkunft geschlossen hinter der Idee, die Zone entsprechend zu erweitern. Der Bürgermeister Jan Trost gab zu bedenken, dass das Gebäude der Volksbank aus den 1980er-Jahren stamme, ergo noch nicht so furchtbar alt ist. Insofern sei bei der ersten Abgrenzung des Sanierungsgebiets nicht abzusehen gewesen, dass man das Anwesen hätte mit aufnehmen müssen und es „unter Umständen zum Abbruch und zur Neuordnung steht“. Dass der Zuschnitt nun angepasst werden soll, konnte letztlich auch Benjamin Flaig von Puls goutieren. Zunächst zeigte er sich jedoch skeptisch. Denn so sehr er auch das mögliche neue Wohn- und Geschäftshaus befürworte, seien ihm die ebenfalls in der Diskussion stehenden Parkplätze ein Dorn im Auge. Er bezeichnete sich selbst als entschiedenen „Anti-Parkplatz-Menschen“ und wollte die Zustimmung von Puls zu den Erweiterungs-Plänen mit der Zusage der Kollegen verknüpfen, dass im Gegenzug die Altstadt autofrei wird.

Jan Trost wies jedoch darauf hin, dass man auf dem Volksbank-Gelände auch viel Potenzial in Sachen Wohnraum sehe. Außerdem gehe es jetzt noch nicht um die Machbarkeitsstudie selbst, sondern lediglich darum, das Areal ins Sanierungsgebiet aufzunehmen. „Der Beschluss heute schafft nur Möglichkeiten und keine Verpflichtungen“, brachte es Martin Mistele von den Freien Wählern auf den Punkt – sodass schließlich auch Benjamin Flaig der Erweiterung des Sanierungsgebiets seinen Segen geben konnte.

Schon in einer früheren Sitzung war von den Räten abgesegnet worden, die anderen möglichen Standorte am Gerberplatz, in der Ludwigsburger Straße und in der Grabenstraße eingehender daraufhin abklopfen zu lassen, inwieweit sich dort Parkplätze anlegen ließen. Die Untersuchungsaufträge dazu seien mittlerweile erteilt worden, sagt Jan Trost auf Nachfrage. Wann die Ergebnisse vorliegen, lasse sich derzeit nicht abschätzen. Ebenso wenig könne man prognostizieren, wie lange es dauert, bis die Machbarkeitsstudie zum Volksbank-Gelände am König-Wilhelm-Platz erstellt ist.