Beim Bau der U 12 fallen auch entlang der Straße am Wallgraben Parkplätze weg. Foto: Archiv Alexandra Kratz

Durch den Bau der U 12 fallen Parkplätze an der Emilienstraße und im Gewerbegebiet weg. Die FDP fordert Ersatz, denn den gibt es zur Zeit nicht.

Vaihingen - Günter Stübel ist dafür, dass die Emilienstraße grüner werden soll. Der vor kurzem im Bezirksbeirat vorgestellte Entwurf zur Umgestaltung habe „großen Charme“, sagt der FDP-Stadtrat. Er freut sich, dass die Vaihinger Lokalpolitiker die Pläne einhellig begrüßt haben. Allerdings habe er sich auch ein wenig gewundert, sagt Stübel. Denn wenn an der Emilienstraße neue Bäume gepflanzt werden, fallen 14 Parkplätze weg. Keiner der Bezirksbeiräte habe darüber auch nur ein Wort verloren, sagt Stübel. Und er habe sich nicht in die Diskussion einmischen wollen.

Wenige Tage später wurde im Umwelt- und Technikausschuss des Gemeinderats über die neue Stadtbahnlinie U 12 gesprochen, die von der Haltestelle Wallgraben nach Dürrlewang führen soll. Konkret ging es um die Bäume, die wegen des Baus der neuen Trasse gefällt werden müssen. Neue Bäume sollen an der Breitwiesenstraße und an der Schulze-Delitzsch-Straße gepflanzt werden. Doch damit fallen weitere 25 Parkplätze weg.

„Keiner macht sich Gedanken, wo die Autos hinsollen“

„Mich hat gestört, dass sich keiner darüber Gedanken zu machen scheint, wo die Autos hin sollen“, sagt Stübel. Schon in der Sitzung des Umwelt- und Technikausschusses brachte er daher den Vorschlag ins Spiel, dass es eine gesetzliche Verpflichtung geben sollte, Ersatzstandorte für wegfallende Parkplätze zu schaffen. Diese Forderung ist nun auch in einem aktuellen FDP-Antrag zu finden. Und weiter steht dort: „Die Stadt soll Planungen vorlegen, wo Ersatz für die wegfallenden Parkplätze geschaffen werden kann.“

Günter Stübel möchte nicht falsch verstanden werden. Auch ihm hätten die vorgestellten Ideen für die Emilienstraße und die U 12 zugesagt. Und auch ihm seien die Bäume wichtig. Aber die Parkplätze in Vaihingen seien eigentlich durchgehend belegt und die Autos würden auch nicht einfach verschwinden, sagt Stübel. Das Argument, dass wenn die Stadtbahn erst einmal ins Gewerbegebiet Vaihingen-Möhringen fahre, dort deutlich weniger Autos unterwegs seien, hält er für falsch. „Gut 80 Prozent der Menschen, die dort arbeiten, kommen von außerhalb. Die werden auch künftig das Auto nehmen, um ins Büro zu kommen“, sagt Stübel. Sein Fazit: „Man sollte das Thema Parkplätze genauso ernst nehmen wie das Thema Bäume.“