Ein Anwohner der Bochumer Straße beklagt, dass die Autofahrer ihre Wagen ungeniert im Halteverbot abstellen. Foto: privat

Im Gebiet zwischen Düsseldorfer und Essener Straße sowie den Straßen Am Römerkastell und Hallschlag wird derzeit saniert was das Zeug hält. Die Parkregeln ändern sich aufgrund der Baustellen täglich, sagt die Stadt. Nicht jeder beachtet sie, beklagt ein Anwohner.

Bad Cannstatt - Obwohl noch immer Bauarbeiter und Bagger das tägliche Bild bestimmen, ist das Quartier zwischen Düsseldorfer und Essener Straße sowie den Straßen Am Römerkastell und Hallschlag bereits jetzt kaum wiederzuerkennen. Die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) hat in den vergangenen Monaten ihre Wohnhäuser in dem Quartier komplett saniert, derzeit arbeitet die Stadt Stuttgart an der Umgestaltung der Straßen. Dies hat trotz der optischen Aufwertung nun Ärger ausgelöst.

Ein Bewohner der Bochumer Straße beklagt, dass seine Nachbarn trotz der Halteverbotsschilder entlang der Straße parken. „Die Eingangstüren sind oft so zugeparkt, dass es mit einem Trolley für das Einkaufen schwierig wird, den Eingang zu erreichen, ohne den Trolley über ein Auto wuchten zu müssen“, sagt er. Scheinbar stellen die Anwohner ihre Autos aus Gewohnheit so ab, denn bisher durfte in den kleinen Straßen an einem Fahrbahnrand geparkt werden, allerdings sorgten Gehwege für Abstand zu den Eingängen. Den Mann ärgert nicht nur das Verhalten der Nachbarn, sondern auch, dass das Ordnungsamt nicht kontrolliere.

Verkehrszeichen werden täglich versetzt

Ulrike Bachir, die beim Stadtplanungsamt das Projekt Soziale Stadt leitet, erklärt, dass es sich bei den Halteverbotsschildern um mobile Verkehrszeichen handle. Einfach aus dem Grund, weil die Schilder derzeit je nach Baufortschritt fast täglich versetzt würden. „Es ist eine rollenden Baustelle“, sagt sie. Natürlich müssten sich die Anwohner an die Regeln halten. Bei der Stadt seien aber keine vermehrten Beschwerden eingegangen, auch die Baufirmen hätten sich noch nicht beklagt, dass sie behindert würden. Also werde das Ordnungsamt die Straßen nicht schwerpunktmäßig kontrollieren. „Die Kollegen fahren aber Streife wie sonst auch“, sagt Bachir.

Wer künftig um seinen Stellplatz bangt, den kann die Stadplanerin übrigens beruhigen: Nach der Sanierung werden ihrer Aussage nach fast genauso viele Plätze zur Verfügung stehen wie vorher. Allerdings werden sie teilweise den einzelnen Wohnungen zugeordnet und müssen von den Bewohnern gemietet werden. Doch es werde auch öffentliche Parkplätze geben. Und den Anwohner, der befürchtet, dass die Nachbarn auch künftig kreuz und quer parken werden, wenn sie schon jetzt keiner bremst, kann sie auch beruhigen: „Wenn die Straßen fertig sind, wird jeder sehen, wo geparkt werden darf und wo nicht“, sagt sie. Und dort, wo regelwidrig geparkt werden könnte, werde es Poller und Sitzgelegenheiten geben, die das verhindern.