Dem Park und der Villa Berg stehen in den kommenden Jahren große Veränderungen bevor. Foto: Google Earth

Vorbild für das jetzt vorgelegte Konzept zum Betrieb der Villa als „Haus für Musik und Mehr“ ist das Stadtpalais. Abriss der Fernsehstudios für Herbst geplant.

S-Ost - Die Villa Berg wird eines der Hauptthemen sein, wenn sich der Bezirksbeirat Stuttgart-Ost am heutigen Mittwochabend zum ersten Mal seit Beginn der Coronakrise wieder zu einer öffentlichen Sitzung trifft (Rathaus, Großer Sitzungssaal, 18.30 Uhr). In den vergangenen Monaten haben die Mitarbeiter des Kulturamts ein Betreiberkonzept für das künftige „Haus für Musik und Mehr“ ausgearbeitet. Und auch sonst tut sich einiges rund um die Villa und im Park.

Das Kulturamt

Die Stadt schlägt vor, die Villa Berg nach dem Vorbild des Stadtpalais „in städtischer Trägerschaft als Abteilung des Kulturamts“ zu betreiben. Das hatte der Leiter des Kulturamts, Marc Gegenfurtner, Ende des vergangenen Jahres bei einer Diskussion im Stöckachtreff vorgeschlagen, und so ist es in der jetzt vorgelegten Beschlussvorlage beschrieben. Dafür soll ab September im Kulturamt ein Stab eingerichtet werden, der die Planung und Umsetzung des Konzepts als offenes Haus für Musik und Mehr begleitet. Zunächst sind für das Projekt im Kulturamt zwei Stellen vorgesehen, die möglichst schon ab 1. September besetzt werden sollen. Wie groß die Abteilung Villa Berg am Ende sein wird, soll bei der Entwicklung eines Betriebskonzepts ermittelt werden.

Das Betriebskonzept

Der nächste Schritt auf dem Weg zur „neuen“ Villa Berg ist ein Nutzungs- und Betriebskonzept. Dafür will die Stadt jetzt einen externen Dienstleister beauftragen, der ein solches Konzept zusammen mit allen Beteiligten, also vor allem der Stadt, möglichen Nutzern und den Bürgern – beispielsweise vertreten durch die aus interessierten Bürgern und auch Bezirksbeiräten aus dem Stuttgarter Osten bestehende Projektgruppe Villa Berg – erarbeiten soll. Grundlage dafür sollen die Ergebnisse der umfangreichen Bürgerbeteiligung – von der selbstorganisierten Initiative Occupy Villa Berg bis hin zu den aufwendigen Workshops in der Cotta-Schule – und eben die städtische Trägerschaft sein. Der neue Planungsstab im Kulturamt soll dieses Projekt betreuen.

Der Zeitplan

Zunächst geht es in der Zeit bis voraussichtlich 2022 darum, die eng verknüpften konzeptionellen und baulichen Planungen voranzutreiben. Aus dem Betriebskonzept und den darin enthaltenen Nutzungsmöglichkeiten ergeben sich die Anforderungen an das Raumprogramm der künftigen Villa und welche Funktionen die Räume erfüllen müssen. Beides soll 2022 zur Genehmigung vorliegen. Dann beginnt die Bauphase, in der Ausstattungsdetails konkretisiert, Partner und Pächter (für die Gastronomie) gefunden werden müssen. Die Eröffnung der neuen Villa Berg ist frühestens für 2025 angepeilt.

Die Fernsehstudios

Auch im Umfeld der eigentlichen Villa, im Park und bei den Fernsehstudios ist einiges in Bewegung. Mit dem Abriss der mächtigen Studiogebäude soll nach jetzigem Planungsstand im Herbst begonnen werden, hieß es beim jüngsten (virtuellen) Treffen der Projektgruppe Villa Berg. Das Hochbauamt hat das Abbruchgesuch bereits gestellt. Um die Anwohner in unmittelbarer Nachbarschaft des Parks zu schützen, sollen zeitweise Lärmschutzzäune aufgestellt und „erschütterungsarme Abtragungstechniken“ verwendet werden. Die Zu- und Abfahrt zur Baustelle erfolgt über die asphaltierten Wege in Richtung Stadtteil Berg/Leuze. Nach dem Abbruch wird das Gelände zunächst verfüllt. Über die konkrete Gestaltung der Fläche wird gerade in einem beauftragten Planungsbüro nachgedacht. Sobald es erste Ideen gibt, sollen auch die Stuttgarter darüber informiert und einbezogen werden. Denkbar ist beispielsweise, dass am künftigen Baubereich ein Bauwagen als Info-Wagen aufgestellt wird.

Die Park-Toilette

Unabhängig von den beschriebenen Planungen soll im Park der Villa Berg übergangsweise eine mobile Toilette installiert werden. Mögliche Standorte wären für die Projektgruppe Villa Berg im Bereich der Fernsehstudios, auf der Grünfläche westlich der Villa und im Bereich der Spielplätze denkbar. Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt plädiert für eine Toilette bei den Spielplätzen und hat auch den Bezirksbeirat bereits darüber informiert.

Der Park-Zugang

Die Arbeiten zur Umgestaltung des begrünten Mittelstreifens der Ostendstraße zwischen Hack- und Sickstraße haben begonnen. Dabei soll auch der dortige Zugang zum Villa-Berg-Park neu gestaltet werden.