Die historische Villa Berg wartet darauf, endlich vor dem Verfall gerettet zu werden. Foto: Leif Piechowski

Die Stadt Stuttgart will die Villa Berg und die alten Fernsehstudios übernehmen, die Firma PDI als Eigentümerin rückt sie aber (noch) nicht raus. Ein Gespräch zwischen OB Kuhn und PDI-Chef Düsterdick brachte keinen Durchbruch.

Die Stadt Stuttgart will die Villa Berg und die alten Fernsehstudios übernehmen, die Firma PDI als Eigentümerin rückt sie aber (noch) nicht raus. Ein Gespräch zwischen OB Fritz Kuhn und PDI-Chef Mathias Düsterdick brachte keinen Durchbruch. Noch im Februar wollen sie erneut reden, um Entscheidungsgrundlagen zu bestimmen.

Stuttgart - Im Ringen um die denkmalgeschützte Villa Berg und die alten Fernsehstudios im Park lässt die Lösung weiter auf sich warten. Ein Gespräch zwischen OB Fritz Kuhn (Grüne), der die Liegenschaften für die Stadt erwerben will, und dem Chef der derzeitigen Eigentümerin PDI Property Development Investors GmbH, Mathias Düsterdick, hat erwartungsgemäß noch keinen Durchbruch gebracht.

Kuhn ließ später mitteilen, man habe ein „konstruktives Gespräch“ geführt und „in freundlicher Atmosphäre“ Standpunkte ausgetauscht. Noch im Februar wolle man sich „zur Vertiefung treffen, um Entscheidungsgrundlagen zu erarbeiten“.

Auch Düsterdick sprach von einem „sehr netten, konstruktiven Gespräch“. Unserer Zeitung sagte er außerdem, er sei fest davon überzeugt, dass man sich einigen werde. Ob dies bis Jahresende oder gar bis zur Jahresmitte gelinge, wisse er nicht. Sein bis Mai 2013 verfolgter Plan – Sanierung der Villa für ein neues Stuttgarter Varietétheater sowie Einbau von Wohnungen in die alten Fernsehstudios – existiere nicht mehr. Eine andere Nutzungsidee habe er nicht, weil die Stadt die Liegenschaften ja selbst wolle.

Ohne besondere Zustimmung der Stadt könnte PDI in den Studios zwar eine öffentlich-rechtliche Nutzung wie früher durch den Südwestrundfunk realisieren – das scheint aber nicht zur Debatte zu stehen.

Düsterdick ließ erkennen, dass er im Februar ein Angebot der Stadt erwartet. Welche Preisvorstellungen er hat und wie viel Planungsaufwand und Rendite er über die eigenen Grundstückskosten hinaus berechnen möchte, sagte er nicht. Der mögliche Ausweg, der PDI den Verzicht auf die Grundstücke im Park durch Wohnbaugelände an anderer Stelle zu versüßen, ist offenbar (noch) nicht konkret zur Sprache gekommen.

An der rund einstündigen Unterredung hatte auf Seiten der Stadt auch Finanzbürgermeister Michael Föll (CDU) teilgenommen, auf Seiten der PDI Markus Pärssinen von der Alba BauProjektManagement GmbH. Sie hatte die Projektsteuerung für das PDI-Vorhaben inne – ehe der Gemeinderat es im Mai 2013 ablehnte. Damals noch ohne die CDU, die vor wenigen Tagen aber umgedacht hat und nun auch den Abriss der Studios anstrebt. Die SPD zeigte sich daher erfreut. Nun gebe es eine stabile Mehrheit gegen die PDI-Pläne. Die Chance auf Renaturierung des Studiogeländes sei gewachsen. Bei der CDU habe es „etwas gedauert, aber letzten Endes zählt das Ergebnis“.

Mitte Januar hatte die Stadt bereits den Druck auf PDI erhöht. Die Verwaltung forderte das Unternehmen auf, den Schäden an der leer stehenden Villa entgegenzuwirken. PDI soll den Wildwuchs von Pflanzen am Gebäude stoppen, Fenster reparieren, für ein dichtes Dach sorgen, die zunehmende Feuchtigkeit im Gebäude bekämpfen, Temperaturen und Luftfeuchte dokumentieren.